From The Stars
Mixtape Song 20
Beck – Paper Tiger
Jetzt ist es tatsächlich schon 14 Jahre her, dass Beck mit der Folk-Blues-Hip-Hop-Slacker-Hymne Loser einen Überraschungshit landete. Seitdem ist er für mich ein Musiker mit (mindestens) 2 Gesichtern geblieben. Auf der einen Seite sind da seine eher zappeligen, rhythmusbetonten Stücke, auf der anderen Seite kann er aber auch sehr introvertierte, kunstvolle Songs schreiben. Ich bevorzuge die ruhigen, am Folk geschulten Arbeiten des Beck Hansen, der ja nach der Bremer Biermarke benannt worden sein soll. Deshalb finde ich auch seine Alben Mutations von 1998 und vor allem Sea Change von 2002 am besten.
Sea Change wurde von Radiohead-Produzent Nigel Godrich perfekt in Szene gesetzt. Die Produktion ist transparent, detailverliebt und luxuriös. Die Songs haben Hirn und Herz. Sind sie im Spannungsfeld zwischen Roy Harper, spätem Scott Walker und Nick Drake angesiedelt. Sea Change ist ein durchgängig hochklassiges, stilsicheres, abgehangenes Werk mit vielen psychedelischen Referenzen geworden. Ein verkanntes Meisterwerk, wenn man mich fragt.
Paper Tiger hat eine melancholische Grundstimmung, die ständig aufrüttelnde Impulse erhält. Der Song überrascht gegen Ende dadurch, dass die opulenten, teilweise gegen den Strich gebürsteten Streicher den Lead-Part von der E-Gitarre übernehmen. Völlig irre. (Heino Walter)
track 20.
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