Abt.: Neu & Heiß
Nigeria Disco Funk Special
Various Artists
Im März erschien bereits die grandiose erste Nigeria Special des nicht genug zu lobenden Soundway-Labels, jetzt kommt man uns aus Brighton mit dieser Disco Funk-Variante, die fast noch besser ist. Auch hier stimmt einfach alles: vom Artwork über das ebenso schöne (mit Original-Cover-Abbildungen) und informative (Liner Notes von Label-Boss Miles Cleret) Booklet. Aber erst die neun Tunes (alle zwischen vier und sieben Minuten lang)! – so klingt der „Sound Of The Underground“ des Lagos Dancefloor 1974-79, also abseits etablierter Größen wie Fela und King Sunny Ade.
Man höre nur den Opener von The Sahara All Stars Of Jos, ein dampfender, brodelnder Midtempo Afro-Funk-Stomper mit zwei sich umspielenden funky WahWah-Gitarren, darüber Sax und Bläser – die kongeniale und extrem hypnotische Verbindung von Fela und J.B. Ja, diese Gitarren: mal nicht im schwebenden Highlife-Modus, sondern knochentrocken und höllisch funky, mit psychedelischen Effekten und immer reichlich WahWah (Bongos Ikwue & The Groovies!). Die allerbesten Tunes kommen dann am Schluss: der unglaubliche Dr. Adolf Ahanotu mit einem sensationell verschleppten Groove und einer dermaßen dreckigen Stromgitarre, dass selbst John Shaft blass geworden wäre.
Zum Finale wieder upliftender Uptempo-Guitar-Funk mit Klöppel-Percussion von S-Job Movement mit messerscharfen und merkwürdig verhallten Bläsern, was einen tollen Effekt bildet. Und den Basser will man für jeden einzelnen gespielten Ton ans Herz drücken. Vor Jahren gab es ja schon mal einen Veröffentlichungsschub in Sachen Afro-Beat (mit Femi, Tony Allens Comeback und diversen Afro-Rare Funk-Compilations), aber dieses Album sticht sie alle aus. Auch erwähnenswert: der Sound des Albums ist fantastisch: druckvoll, transparent, perfekt. ( Whirlyjoe)
2-lp oder cd
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