Mittwoch, 15. August 2007

Abt.: NZ in Dub
Black Seeds
Into The Dojo


Neulich noch live auf der Bohannon-Bühne(wir berichteten), nun als Konserve schwerst empfohlen - das 3. Album der Black Seeds. Seit fast 10 Jahren ist dieses 6-8-köpfige Ensemble aus Neuseeland bereits in Sachen Reggae unterwegs und hat in ihrem Heimatland in etwa den Status ihrer Kollegen Fat Freddys Drop. Letztere werden in Europa von Daniel Best und seinem Best Seven Label betreut und nachdem sich das Album von FFD zirka 6-stellig verkauft haben dürfte (Qualität setzt sich manchmal durch), erscheint nun dieses 2006er Album der Black Seeds erstmals in Europa. Die natürlich nichts mit den Mannen von Nick Cave zu tun haben und schon 2005 auf der New Zealand In Dub Compilation (Echo Beach) mit Keep On Pushin’ einen Monster-Tune hatten.

Nun sollte man die Black Seeds erwartungstechnisch von Fat Freddys Drop abkoppeln, denn wo FFD Rare Groove/Soul/Folk-Elemente in ihren Sound einbauen, geben sich die Black Seeds dem relativ puren Reggae hin. Aber den kriegen sie völlig klischeefrei hin und begeistern dabei mit einem melancholischen Unterton, der sich wie bei den besten Roots-Platten durch die gesamte Platte zieht. Gleich der Opener The Answer gibt die Richtung vor, ein überaus hypnotischer Tune (auch auf der best Seven Selections 2) mit intensiv vorgetragener Gesanglinie. Danach folgt mit Cool Me Down ein richtiger Hit (auch live unstoppable). Durchaus variabel und als sehr gute Songwriter präsentieren sie sich im Verlauf des Albums, arrangieren jeden 2. Song mit satten Bläsern, schieben einen uptempo-Dub-Track ein (The Prince) und geben sich mitreissend/poppig/hymnisch wie auf Sometimes Enough. Als Bonus gibt es die beiden besten Stücke The Answer und Sometimes Enough noch als grandiose Dub-Versionen und Tuk Tuk als weiteren Bonustrack.

Into The Dojo setzt in diesem Bereich Maßstäbe und dürfte bei mir in nächster Zeit auf Dauerrotation laufen und als Mixtape-Spender herhalten müssen. Neben ausserordentlicher Musikalität ist es ganz sicher die abgeschiedene Lage Neusselands, die ganz eigene Pflänzchen gedeihen lässt. Ganz feine Sache das! Mit dem Viererpack Into The Dojo, Fat Freddys Drop’s Based On A True Story und den beiden Best Seven Selection Vol. 1 und Vol. 2 kommt man allerbestens gerüstet durch den Sommer. (R-man)

cd

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