Mittwoch, 17. April 2013
Stag-O-Lee unterwegs
Im Sommer wird der fahrbare Stag-O-Lee Plattenstand nicht nur das OBS beglücken, sondern auch einige weitere Festivals besuchen, um die heissen Scheiben direkt zum Kunden zu bringen. Heiß her geht es erst im Juli (Hangar Rockin', Sjock, Burg Herzberg) und da im Juni gähnende Leere herrschte, haben wir uns kurz entschlossen, dass Muddy Roots Europe Festival in Waardame/Belgien zu besuchen.
Dass Tav Falco Panther Burns am Sonntag als Headliner auftritt, hat die Entscheidung noch positiv beeinflusst. Zudem spielt eine weitere mögliche Stag-O-Lee Band beim Muddy Roots mit eventueller Releaseparty vor Ort – fröhliches Rätselraten.
Das Line-Up sieht ziemlich rustikal aus, das Ganze findet von Freitag bis Sonntag (14.-16. Juni) um den Cowboy Up Saloon drumrum (also Outdoors mit Zelt) statt und verspricht „the best voodoobilly honky tonkin' ass shakin' low down dirty rockabilly hillgrass swamp waltzin' farmageddon MUDDY ROOTS MUSIC good ol' time this side of the pond!!!!“ zu werden.
Ich mag es fast glauben...
(R-man)
Montag, 8. April 2013
Music For Dancefloors - The KPM Library
Various Artists
Vielleicht der Klassiker der britischen Library Music – schon mehrfach wiederveröffentlicht – diesmal in einer beachtlichen Deluxe-Version auf strut.
Es geht also um „Funktionsmusik“ als Hintergrund für TV, Film und Radio, lediglich in Kleinstauflagen in Vinyl gepresst und eigentlich nicht zur Veröffentlichung gedacht.
Mittlerweile sind solche Produktionen aus den 60ern und 70ern aber ein schönes Sammlerthema geworden – gerade auch für avancierte DJs, die ihren Spaß an den schnittigen Instrumentals zwischen Jazz und Funk haben.
Und auch als Sample-Quelle wird das Material gerne genutzt – u.a. von Bigshots wie Jay-Z, Madlib oder Dangermouse. Keith Mansfield’s “Funky Fanfare” (hier leider nicht drauf) fand sich sogar auf Tarantinos „Kill Bill“-Soundtrack.
Gespielt wurden die Nummern von echten Studiocracks , die Produktionen sind herrlich druckvoll und immer kristallklar. Wenn nicht ausnahmsweise Madeline Bell singt, bleiben die Nummern rein instrumental, stilistische Schlenker gehen in Richtung Dub Reggae (von Dennis Bovell!) und Latin.
Meine Favoriten stammen nach wie vor von so coolen Typen wie John Cameron, Alan Moorhouse und Francis Coppieters (okay, nie gehört).
Als Bonus gibt es eine Extra-CD mit einem Konzert der alten Helden (aka KPM Allstars) im Londoner Jazz Café anno 2000. Und die Herren klingen wirklich superknackig, als Zugabe spielen sie ein cooles Medley aus den Erkennungsmelodien der wichtigsten britischen TV-Sportsendungen wie „The Big Match“.
Sowas sollte man hierzulande auch mal machen…
(Whirlyjoe)
Mittwoch, 3. April 2013
Andrea Schroeder live in Köln
Sofern es sich nicht um gerade unglaublich angesagte Acts handelt ist der Kölner gerne mal ein etwas zäher Konzertgänger. So fanden sich zu Andreas Gastspiel im Studio 672 des Kölner Stadtgartens gerade mal (geschätzte) 40-50 Besucher ein.
Folkiges zur Wandergitarre gehört eher nicht zu meinen Vorlieben, aber sehr gelungen eingesetzte "Live-Samples" und Loops, schöne Songs und eine wirklich tolle Stimme (plus gekonntes Pfeifen) begeisterten offensichtlich nicht nur mich.
An dieser Stelle gilt es auch das anwesende Publikum zu loben: Während der Songs mucksmäuschenstill und äußerst aufmerksam. Das fiel nicht nur dem Künstler angenehm auf.
...und das sollte während des Abends auch so bleiben.
In der Umbau-Pause (und nach dem Konzert) lernte ich noch zwei tapfere blog-Leser kennen. Schön, wenn man da auch mal Leute persönlich kennenlernt. Gruß an Ralf und Sven.
Auftritt Andrea Schroeder und ihre fabelhafte Band. Der dunkle Keller-Club bot da schon das deutlich passendere Ambiente als der sonnige Glittergarten für diese düsteren und stellenweise getragenen Klänge. Der größte Teil des Sets bestand logischerweise aus Songs vom Album. (Blackbird sei hiermit nochmals dringend empfohlen.) Neu und auffallend war das sich ständig steigernde, repetitive Ghosts Of Berlin. Überhaupt gefielen mir die dynamischeren Stücke in dieser kleinen Besetzung besonders gut.
...und die Herren können auch so richtig laut!
Dave Allens Bass (nein, nicht der von Gang Of Four), Chris Hughes Drums, Jesper Lehmkuhls Gitarre und Andrea Schroeders Shrutibox ließen die Streicher-Dramaturgie von z.B. Paint It Blue fast überflüssig wirken. - wobei diese Arrangements auf Tonträger natürlich durchaus ihre Wirkung haben.
Als Zugabe gab es dann die beiden deutschsprachigen Titel Kälte und die großartige Coverversion von Bowies Helden sowie ein hübsches "Gutenachtlied" für die leider spärlichen aber begeisterten Zuhörer.
Fazit: Große Empfehlung für die restlichen Tourdaten:
03.04.2013 DE - Frankfurt - Das Bett
(für Kurzentschlossene)
04.04.2013 DE - München - Milla Club
05.04.2013 DE - Berlin - Frannz
09.04.2013 DE - Bonn - Pantheon
10.04.2013 DE - Nürnberg - Künstlerhaus
12.04.2013 DE - Stuttgart - Laboratorium
17.04.2013 DE - Leipzig - Moritzbastei
18.04.2013 DE - Hannover - Lux
Hello, Piedpiper könnt Ihr zudem im Vorprogramm von Nieve Nielsen am 8.April im Pauken und Trompeten in Münster erleben. Lohnt sich also doppelt!
(K-Nut)
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