Abt. OBS-Vorfreude
Burning Eagle Festival in Reutlingen
Am letzten Samstag fuhr eine kleine Stuttgarter Delegation raus auf die schwäbische Alb nach Reutlingen, wo beinahe unbemerkt zum zweiten Mal ein feines Musikfestival durchaus im Geist des beliebten Orange Blossom Special stattfand.
Das Burning Eagle residierte im Kulturzentrum Franz K., einem umgebauten Kino mit gediegener Atmosphäre, mit riesengroßer Bühne, ganz vorzüglichem Sound und mit rund 400 Besuchern auch vor gut gefülltem Haus.
Die Besetzung konnte sich dann auch wirklich sehen lassen, denn mit den formidablen Garda und Headliner Dan Mangan waren gleich zwei OBS-geadelte Acts am Start.
Die Atmosphäre war angenehm entspannt, das Publikum – wohl wegen Herrn Mangan – ausgesprochen jung und weiblich. Aber auch der eine oder andere OBS-Veteran wurde gesichtet (hallo Landau!).
Den Local Hero Tristan Brusch verpassten wir, bei Garda waren wir aber pünktlich mit dem ersten Nachmittagsbier (Zwiefaltener) am Start.
Die sechs ebenso ausgeruhten wie sympathischen Menschen spielten zwar uncoolerweise im Sitzen, zauberten mit Pedal Steel, Keyboards, Gitarren und schönem Harmony-Gesang – vor allem aber der Conor Oberst-Stimme des Sängers mal wieder sehr subtile und wunderschöne Musik.
Mit dem historischen Ragtime-Folk des Briten Jamie Harrison konnte ich dann wenig anfangen, schon gar nicht mit seinem exaltierten Sax-Player. Dafür aber mit dem vorzüglichen Damien Nicholas DeRose aka Peasant – tolle Stimme, edler Americana-Rock. Der tourt in den nächsten Wochen übrigens weiter durch Europa.
Das Highlight waren dann die Schweden der Travelling Band, an Pfingsten ja zum Glück auch beim OBS am Start. Da hat OBS-Booker Rembert mal wieder eine gute Hand gehabt, denn die fünf bärtigen Skandinavier spielten ein mitreißend enthusiastisches Set mit viel Gitarren-Dampf, tollen 70s-Style-Harmonies und fast schon Southern Rock-artiger Atmosphäre. Da dürfen wir uns schon mal drauf freuen.
Sehr charmant spielte dann die ausgesprochen britisch anmutende Engländerin Liz Green auf, ihr spleeniger Vaudeville-Swing kam beim erfreulich aufmerksamen Publikum verdientermaßen gut an. Es folgten noch Dan Mangan und die Schwesterband The Crackling, für mich ein wenig rätselhaft, wie der Kanadier mit seinem hölzernen Standard-Indie-Emo-Sound so erfolgreich sein kann. Liegt wahrscheinlich an mir, denn das Publikum war wieder einmal restlos begeistert.
Macht insgesamt ein gelungenes und sehr entspanntes kleines Festival mit sehr fairem Eintrittspreis – die 18 Euro waren mehr als gut angelegt. Nächstes Jahr sind wir – dann in neuer Location – natürlich auch wieder dabei.
(Whirlyjoe)
4 Kommentare:
dankeschön mal wieder an den guten chris und seine versierten mobilfonfotos!
Danke für den Tip. Mal sehen, vielleicht ein guter Warm-Up für's OBS nächstes Jahr.
Bzgl. Dan Mangan: dito. War die Woche bei ihm in FFM. Den Hype konnte ich auch nicht verstehen. War schnell gelangweilt. Zu viel Bärte, zu wenig Stimme und Nachhaltigkeit. Aber die Crowd war begeistert. Na dann.
Caesar
P.S: Warum gibt es derzeit so wenige Posts? Habt ihr mehr Richtung Facebook verlagert?
@ Caesar:
Auf facebook passiert z.Zt. auch nix.
Morgen bin ich bei den Fabulous Penetrators im Sonic Ballroom. Vielleicht gibt's dann einen Text dazu.
penetrators am montag in stuttgart. da schreibe ich was. ansonsten sind knut und r-man mit der sichtung der hit-vorschläge beschäftigt...
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