Orange Blossom Special, das kleine feine Festival von Glitterhouse Records, Ausgabe Nummer 15 – und schöner denn je. Eure Korrespondenten K-Nut und Whirly berichten wie jedes Jahr direkt aus den Augen des Hurricanes (Glittergarten, Stag-O-Lee-Area, Stadtkrug) und zeigen euch die schönsten Fotos.
Whirlyjoe: Der Samstag begann glänzend für mich: dank der mehr als komfortablen Unterkunft bei Heike & Axel in Lauenförde und dem weitsichtigen Frühzubettgehen war ich so ausgeschlafen wie noch selten beim OBS. Das Wetter zeigte sich erst noch etwas mürrisch, der Garten war aber schon vor Mittag so voll wie noch nie um diese Zeit, denn mittlerweile hatte sich herumgesprochen, dass die skandinavischen Glitterhouse-Darlings Washington die „geheime“ Überraschungsband waren. Dank eines luxuriösen Frühstücks bei Familie Richter im Stadtkrug verpassten wir allerdings das meiste vom Gig, mir persönlich tat das nicht weh, finde ich Washington beim vierten oder fünften Konzert inzwischen doch arg rührselig und Coldplay-haft. Ja, schimpft nur in den Comments über so viel Ignoranz….
K-Nut: Ich war ja auch völlig baff einen dermaßen knüppelvollen Glitter-Garten um diese unchristliche Uhrzeit vorzufinden. Washington mag ich ja ganz gerne, aber dass sie immer rührseliger werden stimmt schon irgendwie. Als samstägliche Einstiegs-Band im leichten Nieselregen aber perfekt platziert.
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Alex & Patrick |
K-Nut: Ich durfte die Mulis ja bei ihrem letzten Deutschland-Trip für zwei Tage begleiten - aber die werden tatsächlich immer besser! Michael mag ja kein Virtuose an seinem Instrument sein, aber er gehört definitiv zu meinen Lieblings-Gitarristen.
(Die Gitarre-im-Nacken-Einlage hielt ich ja für einen Gag, den hat er aber am Sonntag wiederholt.) Das war wirklich großartig und hätte, meiner Meinung nach auch gut in den Abend gepasst. Die vier ergänzen sich wirklich perfekt. Großes Kino!

K-Nut: Du hattest mir ja angekündigt, dass Frau Fisker (von der ich noch nie einen Ton gehört hatte) auf den Spuren von Mazzy Star wandeln würde. Die mochte ich ja immer sehr gerne, war also höchst gespannt. Meine Aufmerksamkeit konnte sie zwar nicht über den gesamten Gig halten, dafür klang mir das zu oft nach Zitat („…woher kenne ich das jetzt schon wieder?“), aber insgesamt fand ich den Auftritt der jungen Dame mit dem urgroßmütterlichen Outfit schon sehr gelungen. …bin aber weder ab- noch ein-getaucht.
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The Great Bertholinos |
K-Nut: Da muss ich ja gestehen, dass mich meine Allergie gegen Ost-Folklore gar nicht erst in die Nähe der Bühne kommen liess. Aber selbst R-man fand die ganz gut.
Ich kann mir da aber wirklich keine Meinung erlauben.
Whirlyjoe: Emily Jane White sah ich mir dann wieder aus der Nähe an – die perfekte Nachmittagsmusik zum inzwischen richtig sommerlichen Wetter. In sich ruhend und unaufgeregt, die blanke musikalische Schönheit.
K-Nut: Im Vergleich zu Ihren Alben war das ja eher karg instrumentiert, aber dennoch wunderschön, da hast Du recht.
Positiv überascht war ich auch vom Pausenmusikanten Rocco Recycle, der ja auf den ersten Blick doch recht albern wirkte, sich aber als echter Entertainer entpuppte und zudem im Backstage-Bereich als grundsymphatischer Zeitgenosse neue Freunde sammeln konnte.
Whirlyjoe: Dan Mangan wurde unter den anwesenden Indie-Nerds als Geheimtipp gehandelt, und zwar durchaus zurecht. Der Kanadier hat einer erstaunliche Reibeisenstimme, dazu eine fiebrige Band im Rücken, was mich zum Teil angenehm an Okkervil River erinnert hat. Der große Erfolg beim jüngeren Publikum war jedenfalls in höchstem Maße verdient.

Das Soundcruiser-Program war ja am Samstag etwas bunter gemischt, ab und wann provozierten wir auch die ein oder andere spontane Tanzeinlage auf der Wiese.
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Slim Cessna's Auto Club |
K-Nut: „Cow-Punk“? Wo hast Du denn da Punk gehört? Ich fand das überraschend poppig. Die Bühnenshow war aber dermaßen durchgeknallt, dass man das wohl nur lieben oder hassen konnte. Ich konnte mich nicht ganz zwischen Faszination und Belustigung entscheiden und machte mir zwischendurch Sorgen um die Kinder auf der Bühne. Ich werde mir das wohl mal auf Tonträger anhören müssen um zu beurteilen ob die Musik alleine trägt. Auf jeden Fall als Diskussions-Thema so geeignet wie der Auftritt der Fabulous Penetrators 2010.
Ob der Herr zu Knyphausen und ich jemals zueinander finden? Ich werde es weiter mit ihm versuchen. Wenn der hochgeschätzte Nils Koppruch meint das wäre ein Guter verdient er auch eine dritte und vierte Chance. Vielleicht funkt’s ja irgendwann mal…
Die erforderliche Plattenspieler-Logistik machte auch einen recht frühzeitigen Aufbruch per Taxe nötig.



to be continued
(Whirlyjoe & K-Nut)
3 Kommentare:
Nach Miraculous Mule war ich
einfach nur glücklich und
ausgefüllt und es hielt mich
bis weit nach Mitternacht auf
dem Festival Gelände, um dann
festustellen, das ich von der
Security gegen 1.00 nicht in
den Stadtkrug gelassen wurde,
das fand ich erst einmal witzig
und holte mir ein Bier aus dem
"Chill" gegenüber - nachdem 5
Personen rauskamen durfte ich
rein, benötigte aber 5 min für
den ersten qm hinter der Tür ...
10 min für die 3 m bis zum DJ
Pult, wo sehr durstige Freunde
auf eine Lösung für den Nachschub
warteten, nochmal 10 min bis zur
Theke - 8 Bier für die DJs bestellt
und Silke hat es echt geschafft
die Gläser heil in die Ecke zu
bringen, ein ebenfalls wichtiger
Toilettengang hätte 30 min ge-
dauert, das war nicht meine Party
und ein wenig Schlaf konnte nicht
schaden, aber insg. durch M.Mule
ein gelungener OBS Tag - axel
...wusste ich's doch, dass ich Dich da mal kurz gesehen hatte! Lustigerweise war ja badabing! parallel mit 'ner Runde DJ-Bier unterwegs. Da ist wohl auch das unterste Foto entstanden. Wurde aber alles ordnungsgemäß "entsorgt". Danke nochmals!
also! zu Slim Cessna‘s Auto Club:
vorne, da wo man auch was sah und die show mitbekommen hat, war es sehr unterhaltsam und kurzweilig, (die kinder sind wohl auch wieder heil von der bühne gekommen). wenn man natürlich die ganze zeit da hinten...
badabing!
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