Baby Universal - Baby Universal
Genau die! Ihr erinnert euch? OBS 13, Opening bei strahlendem Sonnenschein am Mittag, die harten Rocker mit dem wiedergeborenen Jim Morrison auf der Bühne – was für ein Poser, dachten wir alle. Aber dann hat uns die Band aus Halle doch ganz schnell gekriegt: mit schnörkellosem, hartem Riffrock und Sänger Cornelius Ochs, der nun wirklich eine Schau ist und konsequent die Rampensau gibt.
Für das Debütalbum hat man sich jetzt Zeit gelassen, auch, weil man einen potenten Major-Vertrieb im Rücken wusste. Kam mir ihr Auftritt im Glitterhouse-Garten noch ziemlich hardrockig vor, hat sich hier nun einiges verändert. Das hervorragend produzierte Album kommt mit einer souveränen Fusion aus klassisch-schwerem Seventies-Rock und deutlich leichterem Indie-Eighties-Einfluss sagen wir mal der Marke The Mission, etwas Grunge oder auch der jungen U2. Die einst prägenden Doors sind weit in den Hintergrund gewichen. Was aber vor allem zählt, ist eben Sänger Cornelius Ochs, der sich zu einem wirklich großartigen Sänger entwickelt hat: mit herrlich klarer Stimme, charismatisch und ausdrucksstark. Yep, der Mann hat tatsächlich das Zeug zum Star und kann sich seine Rockposen absolut leisten.
Die zehn Songs sind zeitlos schön und bestens abgehangen, Nummern wie „Alright In The Air“ und vor allem der Ohrwurm „Dance Radio“ haben beachtliches Hitpotenzial. Baby Universal spielen knorke Retro-Rock und bestätigen den sehr guten Eindruck, den sie beim Orange Blossom Special gemacht haben.
(Whirlyjoe)