Montag, 30. August 2010

Baby Universal - Baby Universal
Genau die! Ihr erinnert euch? OBS 13, Opening bei strahlendem Sonnenschein am Mittag, die harten Rocker mit dem wiedergeborenen Jim Morrison auf der Bühne – was für ein Poser, dachten wir alle. Aber dann hat uns die Band aus Halle doch ganz schnell gekriegt: mit schnörkellosem, hartem Riffrock und Sänger Cornelius Ochs, der nun wirklich eine Schau ist und konsequent die Rampensau gibt.
Für das Debütalbum hat man sich jetzt Zeit gelassen, auch, weil man einen potenten Major-Vertrieb im Rücken wusste. Kam mir ihr Auftritt im Glitterhouse-Garten noch ziemlich hardrockig vor, hat sich hier nun einiges verändert. Das hervorragend produzierte Album kommt mit einer souveränen Fusion aus klassisch-schwerem Seventies-Rock und deutlich leichterem Indie-Eighties-Einfluss sagen wir mal der Marke The Mission, etwas Grunge oder auch der jungen U2. Die einst prägenden Doors sind weit in den Hintergrund gewichen. Was aber vor allem zählt, ist eben Sänger Cornelius Ochs, der sich zu einem wirklich großartigen Sänger entwickelt hat: mit herrlich klarer Stimme, charismatisch und ausdrucksstark. Yep, der Mann hat tatsächlich das Zeug zum Star und kann sich seine Rockposen absolut leisten.
Die zehn Songs sind zeitlos schön und bestens abgehangen, Nummern wie „Alright In The Air“ und vor allem der Ohrwurm „Dance Radio“ haben beachtliches Hitpotenzial. Baby Universal spielen knorke Retro-Rock und bestätigen den sehr guten Eindruck, den sie beim Orange Blossom Special gemacht haben.
(Whirlyjoe)

Mittwoch, 25. August 2010

Abt. Konsumrausch Zur Zeit kann man in Stuttgart richtig gut Platten kaufen, denn Second Hand Records, der beste Laden der Stadt, der Gebrauchtes und Neuware verkauft, ungleich mehr Vinyl als CDs übrigens, ist gerade umgezogen, in neue, noch schönere und großzügige Räumlichkeiten – nämlich in die Leuschnerstraße 3, direkt an der Liederhalle und passenderweise direkt neben der Filmgalerie 451 gelegen, die ja gerne als Deutschlands beste Videothek bezeichnet wird. Ich will jetzt nicht schamlose Werbung für den Laden machen, obwohl ich dort seit einem Vierteljahrhundert Stammkunde bin, aber Helmut Fabers kleines Imperium ist garantiert einer der besten Plattenläden der Republik und immer einen Besuch wert, und zwar für Freunde wirklich aller Genres. Zur Eröffnung letzte Woche hat man draußen auf dem Gehweg einen DJ platziert, drinnen spielten Bands und die Geschäfte florierten gleich bestens. Das Schönste ist, dass im alten Laden in der Holzstrasse 21 (nahe Breuninger) jetzt ein Ausverkauf alter Bestände stattfindet. Aktuell gibt es 25 % auf alles, die echten Goodies sind aber größtenteils schon weg, wie ich bei meinem Besuch am Samstag bemerken durfte. Aus dem Lager wird aber beständig aufgefüllt. Ich hab dann einige billige LPs meiner liebsten Italiener und Franzosen gefunden und mich dann über diverse „1-Euro“-Seven-Inch-Kisten hergemacht. Hier eine Liste meiner erstandenen Scheiben, einige davon stammen auch vom um die Ecke gelegenen Samstags-Flohmarkt, im Durchschnitt haben die Scheiben jeweils ziemlich exakt einen Euro gekostet, alle sind in hervorragendem Zustand. 5TH DIMENSION – SUNSHINE OF YOUR LOVE ROY C - SHOTGUN WEDDING ELVIS PRESLEY – CLEAN UP YOUR OWN BACKYARD ELVIS PRESLEY – GOOD LUCK CHARM ADRIANO CELENTANO – WHEN LOVE… THE BYRDS – MR TAMBOURINE MAN LYLE LOVETT – STAND BY YOUR MAN ERIK B & RAKIM – I KNOW YOU GOT SOUL STEVIE WONDER – MY CHERIE AMOUR (kitschig aber toll) JOYCE SIMS – COME INTO MY LIFE (die beste Soul-Nummer der 80er) AL WILSON – SHOW AND TELL WAR – SLIPPIN INTO DARKNESS KID CREOLE & THE COCONUTS – STOOL PIGEON TEMPTATIONS – LAW OF THE LAND EPMD – STRICTLY BUSINESS JULIAN COPE – WORLD SHUT YOUR MOUTH PETULA CLARK – CHEERIO BOBBIE GENTRY – FANCY RARE EARTH – GET READY TALK TALK – SUCH A SHAME Der Ausverkauf in der alten Filiale läuft noch bis Ende Oktober – also falls ihr in Stuttgart seid, schaut ruhig mal rein. Der neue Laden ist eh ein Muss für Plattenkäufer. (Whirlyjoe)

Mittwoch, 18. August 2010

Orgone - Cali Fever
L.A. Allstar-Funkateers, aktuell aus acht Musikern bestehend, darunter auch welche von Breakestra. Letztes Jahr fielen mir Orgone mit einem souveränen Cover von „Funky Nassau“ auf, auch sonst haben sie wohl immer coole Cover-Versionen drauf.
Außerdem schufen sich die Kalifornier über die Jahre als Backing-Band für Acts wie The Pharcyde, Plantlife, Pharoahe Monch und Eddie Bo eine versatile musikalische Basis. Auf diesem neuen, zweiten Album für Ubiquity finden sich allerdings ausschließlich Eigenkompositionen. Das stilistische Spektrum der Band ist groß und entsprechend abwechslungsreich geraten dann die Songs: von instrumentalem Deep Funk über Vocal-Tunes mit der Stimme von Sängerin Fanny Franklin bis hin zu psychedelischem Afro-Beat und Brasil-Einflüssen.
Kein Song klingt wie ein anderer, zwei sogar nach upliftendem Disco-House mit hüpfendem Bass – sehr anregend! Charakteristisch ist oft aber auch eine gewisse Zurückgelehntheit, hier geht es also nicht nur um schweißtreibende Fatness, sondern auch um den eleganten, lässigen Groove, der unter der Sonne Kaliforniens prächtig gedeiht.
(Whirlyjoe)

Dienstag, 17. August 2010

Heinos TV-Tipp!
Im Rahmen der Summer of the 60s Reihe zeigt ARTE am Donnerstag, 19. August 2010 um 22.05 Uhr British Blues Explosion (Frankreich, 2010, 59mn) Regie: Philip Priestley Der Film erzählt die Geschichte der "British Blues Explosion", die den britischen Rock'n'Roll und emblematische Bands wie die Rolling Stones und die Beatles hervorbrachte. Der erfolgreiche Fernsehauftritt der Beatles am 9. Februar 1964 in der US-amerikanischen "Ed Sullivan Show" leitet schlagartig die sogenannte "British Invasion" in Amerika ein. Tommy Steele, Adam Faith und Cliff Richard, die drei wichtigsten Vertreter des britischen Rock 'n' Roll, verloren Anfang der 60er ihr Image des Rebellen. Auch ihr Vorbild Elvis Presley war nach seiner Rückkehr vom Militärdienst nicht mehr der Bürgerschreck von Memphis, sondern entwickelte sich zu einer Stütze des Establishments. Viele britische Jugendliche wurden dieses gezähmten, angepassten Rock 'n' Rolls langsam überdrüssig und wollten wieder die "echte", "wilde" Musik. Von London über Liverpool bis Newcastle spielten sie amerikanische Blues-Platten (Muddy Waters, Howlin' Wolf, John Lee Hooker) und übten die Stücke eifrig auf der Gitarre ein. Aus dieser Liebe zum amerikanischen Blues entstanden beeindruckend viele Bands unterschiedlicher geografischer und künstlerischer Herkunft, darunter die Rolling Stones, die Animals, die Yardbirds, Herman's Hermits und die Hollies. Sie ehrten nicht nur das Genre, sondern erneuerten es auch für ein junges Publikum und lösten damit eine wahre musikalische Revolution aus. Vor allem die Rolling Stones wurden zu den Anführern dessen, was man später das "Swinging London" nannte - vielleicht weil sie aus London - genauer gesagt aus dem Londoner Vorort Richmond - kamen. Der Film erzählt die Geschichte der "British Blues Explosion", die den britischen Rock 'n' Roll hervorbrachte und zur "British Invasion" in Amerika führte. Die Dokumentation setzt Ende der 60er Jahre ein und schildert in einer kurzen Rückblende das verschlafene, vom Zweiten Weltkrieg noch wie gelähmte Großbritannien der 50er Jahre. Anschließend beschreibt sie das musikalische Erwachen, ausgelöst durch den Sound der amerikanischen Bluesmen. Das Herzstück des Films bildet die Blütezeit der Bewegung mit den vielen neu entstehenden Formationen, allen voran die Beatles und die Rolling Stones. Die Reise endet Mitte der 60er Jahre, als die britischen Gruppen auf USA-Tournee gingen und internationale Stars wurden. Ihr Erfolg machte die amerikanischen Bluesmen einem breiteren Publikum im eigenen Land und dann weltweit bekannt. Danach war alles anders: Vitalität und Unschuld dieser Erneuerer erloschen in den kulturellen Umwälzungen, welche die Festivals von Woodstock und Altamont sowie das Ende der 60er-Jahre-Träume darstellten. Archivmaterial, Spielfilmauszüge, Bilder von historischen Orten sowie Aussagen von damaligen Protagonisten und Musikjournalisten bilden die Grundlage des Films. Das Archivmaterial umfasst Bilder vom England der 50er Jahre, von amerikanischen Bluesmen, vom Swinging London der 60er und von Fernsehauftritten britischer Bands im US-Fernsehen sowie in so berühmten britischen Sendungen wie "Thank Your Lucky Stars" und "Juke Box Jury". ARTE kann sowas. Dafür zahle ich gerne GEZ-Gebühren. (Heino Walter) Und wenn wir schon am Glotzen sind: danach folgt um 23.05 Uhr eine Doku zum Thema Mods & Rockers, kennen wir ja alle aus Quadrophenia. Und noch besser: direkt vor Heinos TV-Tipp zeigt Arte um 20.15 Uhr „Elf Uhr Nachts“, besser bekannt unter dem Originaltitel „Pierrot Le Fou“, Jean-Luc Godards Meisterwerk von 1965 mit dem jungen Belmondo - garantiert einer der besten, lustigsten, beschwingtesten und wildesten Filme der Sechziger, sage nicht nur ich. Highly recommended! (Whirlyjoe)

Montag, 16. August 2010

Unsterblich: Eleventh Dream Day - Prairie School Freakout Gestern nach Jahren mal wieder aus dem Plattenschrank gezogen: das erste Album von Eleventh Dream Day, in den späten 80ern eine meiner Lieblingsbands. Mehrfach live gesehen und in den letzten Jahren komplett aus den Augen verloren, obwohl sie zuletzt wieder aktiv geworden sind. Damals 1988 kaufte ich das Album beim famosen Malibu-Versand, wo ich treuer Stammkunde war und mit den redaktionell gehypten Platten fast immer gute Erfahrungen gemacht habe. Schon das Cover ist mit dem Wohnzimmer im Grünen klasse, dazu die Linernotes der Produktionsgeschichte, aufgenommen in wenigen Stunden (!), das Summen aus dem Gitarrenverstärker einfach hingenommen. Das geht im furiosen Lärm der zwei Gitarren von Baird Figi und Rick Rizzo dann auch unter. Rizzo gibt den postmodernen Neil Young-Schüler und stellt fette Soli in den Raum, am besten sind sie aber, wenn beide Gitarren nur scheinbar dissonant übereinander liegen. Das hat manchmal fast was von Slayer in Rootsrock. Bassist Doug McCombs fällt erst später mit seinen Postrock-Projekten Tortoise und The Sea And Cake auf, die ich persönlich ja immer endlos langweilig fand. Dagegen Drummerin Janet, eine wohl etwas seltsame Person, auf der Bühne gerne schlechtgelaunt, als Musikerin aber fantastisch, vielleicht schreibe ich hier ja auch mal was über ihre Sideproject Freakwater, das mir die Liebe zur Country Music beigebracht hat. Zurück zum Album: zuvor gab es nur eine EP („Wayne“), „Prairie School Freakout“ entstand noch im heimischen Louisville, Kentucky, eigentlich residierte man längst in Chicago. Seite 1 des Vinyls ist einfach unglaublich gut: der Opener „Watching The Candles Burn“ wie Sonic Youth ohne New York-Chic, Janets wilde Wirbel sind reine Keith Moon-Schule, ganz herrlich. Der Gitarren-Sound ist Crazy Horse, die Musik aber einen Schritt weiter. „Sweet Smell“ startet als eher konventioneller Indie-Rootsrock, wächst dann aber in ein wildes Gitarreninferno, wo erstmals diese entfesselten, leicht dissonanten Gitarrenduelle eskalieren, dazu singt Janet ihre unnachahmlichen Harmonies. Das Gitarrensolo ist ein ewiger Gänsehautmoment, wuahhhh… Aber es geht noch besser: „Coercion“ – ein Monument. Ein Riff, ganz viele Trommelwirbel, ein hypnotischer Drive wie sonst nur noch bei den Wipers. Und Rizzo wächst als Shouter über sich hinaus, obwohl es darauf eigentlich gar nicht ankommt. Das Gitarrensolo könnte auch von Chris Eckman sein, wenn man dem Ecstasy in den Drink getan hätte. Die Krönung: „Tarantula“, mit schwerer Slide zum Sonnenuntergang, die Gitarren anfangs noch sanft jangelnd, dann aber immer rasanter. Rizzos Gitarre ist diesmal die authentische Neil Young-Schule, sich immer mehr in Ekstase spielend, getragen von kongenialem Drumming, Janet ist echt eine Stilistin, wie ich finde. Das Solo wird dann zwischendurch mal etwas runtergestrippt, um gegen Ende dann noch mal richtig durchzustarten – pure Magie. So gut waren sie in den folgenden Major-Jahren dann bei aller Liebe leider nie mehr. “Prairie School Freakout” ist ein Alltime-Top Ten-Album, was sonst? Das Vinyl ist seinerzeit bei New Rose erscheinen, eine neu aufgelegte CD mit Bonus EP und einigen Videos ist via Thrill Jockey zum Glück noch erhältlich. (Whirlyjoe)

Dienstag, 10. August 2010

Country Got Soul @ ByteFM
Am Mittwoch um 14 Uhr ist es wieder so weit - The Shakedown beim Webradio ByteFM. Wie vor 14 Tagen wieder mit einer Stunde Country Got Soul - Weißbroten, die ihren Country mit Soul versetzten. Mit Dusty Springfield (tolle Version von Van's Tupelo), Bobbie Gentry und jede Menge alte Hasen wie Dan Penn oder Tony Joe White.
Den Mokka rund macht das neue Album von JJ Grey & Mofro - Georgia Warhorse betitelt - wekches just erschienen ist. JJ Grey ist einer der wenigen Künstler, der den Muscle Shoals Vibe in sich trägt. Deshalb laufen seine Tunes in dieser Shakedown Stunde.
Computer an, auf Byte.FM gehen, den Player öffnen und die Stunde geniessen. (R-man)

Samstag, 7. August 2010

Party-Keller Vol. 3 - Various Artists
Hey hey, vier Jahre nach dem zweiten Partykeller-Volumen nun doch noch eine weitere Fortsetzung dieser verdienten Compilation-Reihe von Compost Records. Der legendäre Münchner Club- und Radio-DJ (Into Somethin’) verspricht schon auf dem sehr coolen, selbstgestalteten (!) Cover erneut rare Goodies aus Funk, Boogie und Disco.
Dabei wühlt er sich unter anderem durch die bislang wohl eher brachliegende Subkultur der Direct-to-Disc-Releases aus den 70ern, einer kurzen Mode von High End-Fetischisten, die ihren Sound ganz besonders knackig mochten.
Die betreffenden Künstler wie Mickey Erbe (mit dem Strausschen 2001-Thema a la Deodato) und Gino Dentie (covert „Movin’“ vom ersten Brass Construction-Album) muss man eher nicht kennen, ihr Sound ist aber schon höllisch funky. Wie überhaupt das meiste hier, sei es der Latino-Groove von Bronx River Parkway, der smoothe Disco-Soul von Bo Kirkland & Ruth Davis oder der Oldest School Rap von Special Touch mit coolen Handclaps und ebensolcher Gitarre. Noch exotischer ist nur noch der nigerianische Disco-Funk von Dizzy K. Falola, auch so ein superfunkiger Burner. Klare Siegerin dieser frischen und komplett unverbrauchten Selection ist aber die großartige Gizelle Smith, deren „June“ vermutlich schon älter als das fantastische „Gizelle Smith & The Mighty Mocambos“-Album ist.
LP / CD
(Whirlyjoe)

Freitag, 6. August 2010

Coming Attractions von der Band, auf die wir uns wohl alle einigen können: Fat Freddys Drop Am 17. September erscheint das „Live At Roundhouse“-Album und schon im August gibt es drei Konzerte in Deutschland: 23.08.2010 Hamburg - Grosse Freiheit 24.08.2010 Köln - Live MusicHall 27.08.2010 Chiemsee Festival Watch dis: Auf dem Album finden sich nur sechs Songs, die aber alle zwischen zehn und sechzehn Minuten lang sind. Ätsch, ich hab sie schon hören dürfen, ihr könnt euch auf was freuen! (Whirlyjoe)

Donnerstag, 5. August 2010

Abt. Frisch verliebt
now! - The Pepper Pots
Normalerweise gehöre ich so gar nicht zu den Menschen, die im Sommer am liebsten Reggae oder andere "leichte" Musik hören und dafür im Winter nur baladiges. Aber diese Band habe ich in den vergangenen heissen Wochen verdammt oft gehört!
Wunderbare Girlgroup-Harmonies mit wechselnden Leadvocals von drei reizenden Spanierinnen - vor einer coolen Band, die zwischen Ska und Soul und allem dazwischen völlig mühelos ein perfektes backing für die Damen hinlegt.
Das erste Album Swingin' Sixties (2005) ist noch sehr Ska/Reggae-lastig und kommt mit ein paar Dub-Versionen. Manchmal noch etwas halbgar aber sehr charmant! (...ist zumindest über die bandeigene Homepage noch zu bekommen.)
Das zweite Album hat den passenden Namen Shake It! (2007) und trägt den Untertitel Soul goes Ska. (Das würde aber umgekehrt genau so viel Sinn machen.) Ein deutlich ausgereifteres Werk mit ein paar bekannten Gästen (The Pioneers, der französischen Ska-Bigband ASPO und Dr. Ring Ding aus Köln).
Photos: Marcel Asso
(Eine der Damen scheint gewechselt zu haben. Dies ist das aktuellste Bild.)
Das aktuellste Album now! (2009) wurde von Binky Griptide (DapTone) produziert und setzt, bis auf wenige Ausnahmen, auf einen wirklich wundervollen Supremes/Motown-Retro-Sound. Tolle Songs, hervorragende Produktion! Ich frage mich warum die nicht wesentlich bekannter sind...
Auf der Pepper Pots-Homepage sind auch noch weitere Videos verlinkt.
(K-Nut)

Mittwoch, 4. August 2010

Afro-Beat Airways - Various Artists
Schon herrlich, was da in den letzten Monaten an raren Afro-Grooves auf dem Markt gebracht wurde. Ein besonders schönes Exemplar ist diese brandneue Compilation aus dem Hause Analog Africa, von Label-Chef Samy Ben Redjeb auf Touren durch Ghana und Togo eingesammelt – alles rar bis unbekannt, aber in perfektem Sound, teilweise wirklich sagenhaft gut produziert.
Und selbstredend aus den goldenen 70ern mit Fela Kuti als maßgeblichem Einfluss für die meisten Tunes. Die sind also überwiegend funky und orgellastig, durchsetzt mit wunderbaren Gitarrenlinien und pointiertem Gebläse. Also eher westlich als traditionalistisch orientiert.
Die Grooves sind unglaublich hypnotisch, besonders bei den psychedelischen Neunminütern von K. Frimpong & His Cubano Fiestas und Ebo Taylor & The Sweet Beans. Frimpong ist als einer der wichtigsten ghanaischen Musiker seiner Generation auch der einzige Namen, den man als Nicht-Spezialist vielleicht schon mal gehört haben könnte.
Es geht hier also um frisches, unverbrauchtes Material mit zum Teil sensationellen Funkgitarren und drogengeschädigten Orgeln from Outer Space, dessen Bergung eine mehr als verdienstvolle Leistung ist, die dazu mit einem üppigen 44-Seiten-Booklet illustriert wird. 15 Tracks, 75 Minuten brodelnder Afro-Beat, ein mehr als guter Deal.
(Whirlyjoe)