Mittwoch, 30. Juni 2010

Das shake baby shake WM Studio
Die Welt (und vor allem meine holländischen "Freunde") verhöhnt uns mit dem Jogi Löw-Popel-Video. Dabei kann man doch sehen, wie er das glitschige Ding mit Rechts entsorgt. Auf die Verschickung des Frank Rijkard Spuck-Videos als Antwort reagierte man mit einem "das war doch drei Jahre nach dem Krieg!.
Egal, gegen die Brasilianer werden die Holländer dann verlieren. Gut so. Spanien wird wohl sicher weiterkommen, aber da sind ja auch keine ernstzunehmenden Gegner in Sicht. wenn, dann in einer Woche!
Und letztlich noch ein Zitat aus der Daily Mail: "Hätten unsere Soldaten damals so schlecht verteidigt wie England, dann würden wir jetzt alle Deutsch sprechen. Englands Teammanager wurde von der klassisch italienischen taktik des Kpnterfußballs überlaufen - aufgestellt von einem jungen, deutschen Trainer, der aussieht, als komme er gerade von einem Spandau-Ballett-Videodreh."
Nuff said. Kraft sparen für Samstag. (R-man)

Dienstag, 29. Juni 2010

Time for The Shakedown! Yo, es ist wieder so weit. Zwei Wochen sind um und morgen, Mittwoch, den 30. Juni geht es wieder rund bei Byte.FM, dem Webradio. Die einstündige Shakedown Sendung dreht sich voll und ganz um das Sjock-Festival, welches vom 9.-11. Juli tatsächlich zum 35. Mal stattfindet. Ein Festival, welches sich trotz langjähriger Tradition und großartigster Line-Ups seinen kleinen aber feinen Charme bewahrt hat (ich gehe mal von 2.000 Fans aus). Das Sjock findet in Gierle statt, einem kleinen Ort in Belgien. Beim Sjock geht es um Rock & Roll, Country, Surf, Garage-Punk, Rockabilly und allem, was stilistisch da noch reinpasst. Detaillierte infos zum Festival finden sich unter hier, aber ich werde in der Shakedown Stunde einiges über das Festival erzählen und versuchen, den Vibe ein wenig rüberzubringen. Die interessantesten Bands dieses Jahr meiner Meinung nach mal gleich vorab: Luis & The Wildfires, Li’l Gizzelle, Legendary Shack Shakers, Reverend Horton Heat, The Fleshtones, Jim Jones Revue und Rocket Room R&B Revival feat. Howlin Pelle – das ist 8 Schweden-Projekt mit dem Sänger der Hives als Frontmann. im ganzen treten 22 Bands auf. Mit den Meteors, Frenzy und Swampys gibt es einen Rockabilly Friday. Samstag findet ab 13.30 Uhr das Sjowcase mit 6 Bands statt, das eigentlich Festival beginnt am Samstag um 18 Uhr und endet Sonntag um Mitternacht. Von meinen Faves habe ich Musik im Gepäck und vielleicht mache ich ja dem einen oder anderen den Mund wässrig... Also: morgen um 14 Uhr Byte.FM im Internet eingeben, auf Play drücken und Spass haben. (R-man)

Montag, 28. Juni 2010

shake baby shake WM-Studio Tja, da sitze ich hier in unserem WM Studio und die anderen Plätze sind verwaist. Welch eine Arbeitsauffassung! Herr K-Nut hat gestern nach 3 Tagen Alkohol einfach mal gemeint „von mir hörst du nix“ und von Meister Whirlyjoe erreichte mit heute morgen folgende Nachricht: „hab überlebt, so ungefähr im auge des hurricanes. die bullen haben direkt nach spielschluss die hauptstrasse hinterm palast komplett dicht gemacht, also dort kein corso. hat einigermassen für entspannung gesorgt. aber ich hätte unbedingt fotos machen sollen. das erste (wie immer grosse) bier um 15 uhr, das letzte nach mitternacht. dazwischen weiss ich nicht mehr genau, nur dass ich nach der wm eine bierpause brauche. heute demo!“
Zur Erklärung: Joe hat gestern im Palast der Republik in Stuttgart nach dem Spiel Platten aufgelegt, der Palast ist ein zur Kneipe umgebautes Klohäuschen mit ordentlichem Vorplatz, wo sich die Subkultur des Umlandes trifft. Und zu WM-Zeiten auch jede Menge Fans und Krawallmacher. Joe hatte etwas Angst oder zumindest Respekt vor der Aufgabe („Reggae wenn wir verlieren...“). Heute ist er nicht ansprechbar, weil er gegen Stuttgart 21 demonstrieren muß.
Da schaue ich mir wahrscheinlich an, was die Holländer machen. Das ist eigentlich nicht so wichtig, denn die scheiden als Gegner für unser fabulöses Deutsches Team erstmal aus. Mit Argentinien bekommen wir es zu tun, wie wir seit gestern Nacht wissen. Ganz klar eine Nummer grösser als die doch in die Jahre gekommenen Engländer, die wir, da gebe ich Netzer mal wieder Recht, auch gefegt hätten, wenn es zur Halbzeit 2:2 gestanden hätte.
Das war dann doch mehr als ordentlich gestern. Wenn das Team ins Rollen kommt, dann ergeben sich tatsächlich eine Handvoll grandioser Spielzüge. Özil hat zwar wieder ne Menge verstolpert (was mich bei der Technik immer wieder wundert), muß aber wegen der genialen Momente auf jeden Fall im Team bleiben. Cacau muß gesunden, denn weder Kießling noch Gomez sind eine Alternative für den gesetzten Klose. Schweinsteiger der Fels in der Brandung und dass ich mal dankbar sein werde, das wir Arne Friedrich in der Mannschaft haben, hätte ich auch nicht geglaubt. Wenn das so weiter geht, macht der gegen Argentinien das entscheidende Tor.
Mit einem guten Tag sind auch die Gauchos zu packen, da bin ich mir sicher. Allerdings könnten wir uns mit der Wackelabwehr auch ein paar fangen, bevor wir überhaupt richtig warm sind. Egal: Nächsten Samstag um 16 Uhr – fertig machen zu jubeln.
Hatte dann gestern doch ne Mail von K-Nut, der mal wieder Öl ins Ballack-Feuer giessen musste: Wer vermisst eigentlich Ballack? Der hat seit seinem superdämlichen "Grußwort" nach dem Spiel bei mir endgültig verschissen. "Wir hier bei der Adidas-Familie...." Einfach eklig! Mir egal. Ich bin nach wie vor der Meinung, dass Ballack die Rolle von Khedira besser spielen würde. Basta! (R-man)

Samstag, 26. Juni 2010

Schadenfreude... ...nannte Joe meinen gestrigen Italien Abgesang in den Comments. Tiefe Abneigung ist es, die ich seit Ende 1971 gegen diese Mannschaft hege. Erlebnisse in der Jugend sind prägend und der kleine R-man sass damals vor dem Fernseher... Der Büchsenwurf vom Bökelberg Ein 7:1 gegen Inter Mailand war das beste Europacup-Spiel, das Borussia Mönchengladbach je zeigte - doch es zählte nicht, weil eine Cola-Dose flog. In RUND erinnert sich der Schiedsrichter an die legendäre Partie. Er weiß auch, wo man das Wurfgeschoss heute besichtigen kann. Es war die 29. Minute an diesem Mittwochabend des 20. Oktober 1971. Die Borussia führte mit 2:1, als Roberto Boninsegna nach dem Büchsenwurf aus der Gladbacher Fanecke umfiel und sich vom Feld tragen ließ. "Bei den Italienern konnte man seinerzeit fast generell davon ausgehen, dass es sich bei der Aktion um Schauspielerei handelte", so Ex-Schiedsrichter Dorpmans in einem Interview mit dem Gladbacher Fanportal torfabrik.de. "Aber ich hatte keine Beweise." 85 Jahre ist Dorpmans heute alt, aber er erinnert sich an jede Einzelheit dieses Abends. Wie er das Spiel anschließend sieben Minuten unterbrach und in die Kabine ging. "Dann kam der Polizeihauptkommissar von Mönchengladbach und bat mich, das Spiel fortzusetzen, weil auch 7000 bis 8000 Italiener im Stadion waren." Der damalige Uefa-Beobachter Matt Busby erwähnte den Büchsenvorfall seltsamerweise nicht einmal in seinem Spielbericht und formulierte über den Schiedsrichter lediglich lakonisch: "The referee was helped considerably with his linesmen and they were a good team." Der vermeintliche Büchsenwerfer vom Bökelberg hingegen wurde noch am Tatort abgeführt. Er hat sich seitdem kein Fußballspiel mehr im Stadion angeschaut. Noch 25 Jahre später beteuerte er in der "Bild"-Zeitung: "Ich habe nicht geworfen." Die italienischen Stars hatten bereits im Jahr zuvor, beim sogenannten Jahrhundertspiel gegen Deutschland im WM-Halbfinale 1970 (4:3 nach Verlängerung), ihre Fähigkeit unter Beweis gestellt, auf dem Platz unvermittelt zu verscheiden, um anschließend der sofortigen Wiederauferstehung zu frönen. Boninsegna wollte nach dem Büchsenwurf, so erinnern sich zumindest die Gladbacher Spieler, wieder aufstehen und weiterspielen, doch Inter-Coach Gianni Invernizzi habe ihn rasch wieder zu Boden gedrückt. Der Rest ist Legende: Borussia spielte sich quasi in einen Cola-Rausch, 5:1 zur Pause, 7:1 am Schluss, zweimal Netzer, zweimal Heynckes, zweimal Le Fevre, einmal Sieloff. Protest von Inter. Im Rückspiel eine 2:4-Niederlage in Mailand. Dann die Annulierung des Hinspiels. Wiederholung in Berlin. 0:0, Sieloff verschießt einen Elfmeter, Libero Luggi Müller wird brutal zusammengetreten. Der Täter: Roberto Boninsegna. Gladbach scheidet aus. Die Büchse bekam Dorpmans vom Polizeikommissar in die Hand gedrückt, „nach meiner Wahrnehmung war sie leer, als sie geworfen wurde“. Vitesse Arnheim war schon immer sein Club gewesen, und da war es Ehrensache für Dorpmans, das berühmte Objekt dem Vereinsmuseum zu stiften. Dort steht sie heute unscheinbar zwischen anderen Devotionalien der holländischen Ehrendivision. Dabei handelt es sich wohl um das berühmteste Stück Blech der Sporthistorie. Das Corpus Delicti, das den Inter-Stürmer Roberto Boninsegna wie ein Fallbeil zu Boden stürzen und den größten Gladbacher Europacup-Erfolg zur Makulatur werden ließ. Nun steht sie dank Jef Dorpmans in der Fußball-Provinz in der niederländischen Fußball-Provinz. Und sieht fast aus wie neu. Vor der Disziplinarkommission der Uefa in Genf sagte Dorpmans seinerzeit aus, dass er keinerlei Verletzung bei Boninsegna festgestellt habe. „Ich war damals einer derjenigen, die eine Wiederholung unnötig fanden. Es gab aber eine Menge Italiener damals in den Uefa-Gremien und ohne jetzt suggestiv werden zu wollen: Inter Mailand hatte die richtigen Leute an der besten Stelle.“ Dorpmans pfiff 1971 übrigens auch ein Spiel zwischen Ajax Amsterdam und Den Haag. Mitten im Spiel flog wieder eine Büchse. Dorpmans forderte Ajax-Kapitän Johan Cruyff auf, das Ding wegzuräumen. Danach wurde weitergespielt. So kann es auch gehen. (Spiegel Online/ Von Peter Ahrens) PS: Unter der Überschrift Gerechtigkeit für Boninsegna findet sich hier eine lesenswerte Gegendarstellung der anderen Art.

Freitag, 25. Juni 2010

Und tschüss....!
Das war ja mal eine spannende letzte halbe Stunde... fast hätten sich unsere italienischen "Freunde" doch noch durchgemogelt, aber es gibt letztlich doch noch eine höhere Fußballgerechtigkeit. Der wir hiermit ganz doll danken.
Und hier noch die gestrige Konversation:
K-Nut: ...wie ich die Italiener kenne schaffen die das trotzdem noch irgendwie. Wart's ab! R-man: da bin ich ja mal gespannt, so hinten rum oder wie? K-Nut: Berlusconi kauft die FIFA, die Holländer werden disqualifiziert (weil Van der Vart früher mal was geraucht hat) und die Italiener übernehmen den niederländischen Tabellenplatz. ...oder so. R-man: ... wäre im Bereich des Möglichen.

Donnerstag, 24. Juni 2010

Das shake baby shake-WM-Studio Alte, besserwissere Männer sprechen nur noch über Fußball. Ihr doch sicher auch….. K-Nut: Es ist kurz nach 24:00, ich bin gerade vom KKK-Public Viewing zurückgekehrt. Das hat jetzt mal nichts mit weißen Kapuzen und brennenden Kreuzen zu tun, sondern steht für Kirche, Kölsch und Kotelettes in einem katholischen Pfarrheim in einem netten Kölner Vorort; sehr familiär, vor Mini-TV für’s Grill-Team, vor normaler Glotze für die Raucher und großer Leinwand im Saal. Ich sah das Spiel dann wechselnd vor allen drei Möglichkeiten. Ich bin zwar seit längerem kirchlich gänzlich ungebunden (und Nichtraucher), fühle mich in diesem netten Umfeld aber, nach wie vor, sehr wohl. Mein Heimweg auf dem Fahrrad über ca. 8 Km war dagegen durchgehend begleitet von hupenden, betrunkenen und z.T. glaswerfenden autofahrenden Idioten. Was machen diese Schwachsinnigen bloß wenn die Deutsche Mannschaft ins Finale kommt??? Zum Spiel: Puh! Spannend fand ich das ja irgendwie schon; aber was mir im Deutschen Spiel weitestgehend abging war EINSATZ! Wie viele Bälle die Deutschen Buben da stehenbleibend einfach als verlorengegangen abschrieben, bleibt mir ein Rätsel. Wo blieben da Laufbereitschaft und Einsatz-Willen? Das machte alles einen recht müden Eindruck auf mich... Das Ergebnis dann erfreulich aber auch recht glücklich. Die Vorfreude auf das Spiel gegen Joes Geheimfavoriten England ist jetzt aber dennoch groß. Wie sagte schon Kaiser Franz? "We call it a Klassiker!" Da hoffe ich mal auf etwas weniger "taktischen" Fußball. ...hat übrigens schon jemand Herrn Ballack vermisst? Und was machen die Italiener? R-man: Beverungen, Stadtkrug Hinterzimmer, gestern gegen 20 Uhr. Ein Dutzend Bekannte hatten sich noch eingefunden, um das Spiel Deutschland - Ghana zu erleben, alle mit einigermassen Fußballsachverstand und deswegen auch alle ganz schön aufgeregt. Nachmittags stellte ich mir schon die Slowenen als Achtelfinalgegner vor, nach dem was die da gezeigt haben, wäre das ein Spaziergang geworden. Die hätten wir auch zu fünft geputzt. Aber natürlich bin ich nicht einfach davon ausgegangen, daß wir Ghana so weghauen. Da bin ich Skeptiker und ich sollte Recht behalten. Ich glaube, es war das fairste Spiel bisher. Es gab zwar ein paar Kleinlichkeitskarten, aber der körperliche Einsatz beider Teams hielt sich sehr in Grenzen, hatten wohl alle vor dem Schiri Angst. Es war das erwartet schwere Spiel (wo ist das Phrasenschwein?), da fehlt es unserer Elf an Routine, um die dunklen Gazellen an die Kette zu legen. Dem Himmel (oder wem auch immer) sei Dank, der afrikanische Kontinent wird noch gut 15 Jahre brauchen, bis seine Spieler vernünftig schießen können. Vor zwanzig Jahren brauchte man am 16er nicht mal ne Mauer aufzubauen, mittlerweile geht alles nur 5 Meter drüber und daneben und nicht 15. Und das ist gut so. Denn sonst hätten wir gestern enorme Schwierigkeiten gehabt. Also, noch enormere als sowieso. Denke wir brauchen da nichts zu beschönigen, das war nicht viel. Mertesacker steht neben sich, Friedrich war solide, darf aber nicht über die Mittellinie gelassen werden. Lahm wie immer bemüht aber glücklos, Cacau mit hohem Einsatzwillen und für einen Mittelstürmer mit grossem Radius, aber ohne Unterstützung. Özil war für mich, sieht man mal von dem einem sehr willkommenen Lichtblick ab, ein Totalausfall, dem die einfachsten Dinge nicht gelangen. Hat gespielt wie Flasche leer. Khedira und Schweinsteiger müssen tauschen, letzterer muss den Offensivpart übernehmen. Allerdings in der Hoffnung, daß Khedira ähnlich gute Defensivarbeit wie Schweini gestern verrichtet. Poldi, Müller, Boateng - nun gut, gebt mir 5 Millionen pro Jahr und ich fange wieder an zu trainieren. Dann lege ich euch 9 von 10 Flanken tot auf den Elfmeterpunkt, spiele meinen Gegenspieler auf ner aufgefalteten Bild-Zeitung schwindelig und die tödlichen Pässe kommen im Minutentakt (Trommel)... auch mit der neuen Plastikpille. Denn ich mache dann ja nichts anderes, als den ganzen Tag Fussball spielen. Und wenn mir ein wenig von dem Gefühl geblieben ist, das ich mal hatte, dann könnten es auch 10 von 10 Flanken werden, die sich in gut 2 Meter Höhe genau über den Elfmeterpunkt segeln. Klose braucht dann nur einzunicken. Aber: Die Engländer können auch nichts. Es wird das erwartet schwere Spiel (wieder 5 Euro...). Hoffen wir mal, daß Gary Lineker Recht behält: „Fußball ist ein Spiel von 22 Leuten, die rumlaufen, den Ball spielen, und einem Schiedsrichter, der eine Reihe dummer Fehler macht, und am Ende gewinnt immer Deutschland.“ Spätestens gegen Argentinien (was wohl der nächste Gegner wäre) ist der Spass dann vorbei. In diesem Sinne, verabschiede ich mich mit einem dreifachen: „Ball Hoi! Ball Hoi! Ball Hoi!“ (R-man) PS: Und ja K-Nut, ich habe Herrn Ballack vermisst. Besser als Khedira hätte er auf jeden Fall gespielt. Whirlyjoe: Ich hab bei alten Kumpels in einem Wohnzimmer voller Umzugskisten, einer Motörhead-Flagge an der Wand, aber mit Beamer geschaut. Dazu eine unübersichtliche Menge tobender Kinder mit Tröten, ein riesiger Köter im Trikot von Ballack und überhaupt gutgelauntes Chaos plus Extremgrillen auf dem Balkon. Deutschland dann hart auf den Spuren von Italien – so wird man Weltmeister. Denn sagen wir es alle gemeinsam: ein Duselsieg. Und zwar nicht, weil die wackeren Ghanaer so übermächtig waren, sondern weil die Deutschen einen höchst unorganisierten Eindruck gemacht haben. Ich sehe die Schuld klar beim Trainer. Mit einem halben Stürmer gegen ein international zweitklassiges Team, Respekt Jogi. Dafür saß der Schal wieder perfekt. Nichts gegen den engagierten Cacau, aber der Mann ist am besten, wenn er mit einem echten Stürmer zusammen spielt. Ich würde Kießling ja mal eine Chance geben. Ohne Klose fehlt es eben einfach an Durchschlagskraft….. Ansonsten hinten der Per, wacklig ist gar kein Ausdruck. Und warum Boateng und nicht Jansen? Defensiv ist der auch schwach, macht aber ja wenigstens nach vorne gut Druck. Wirklich grauenhaft: Prince Poldi. Dass der beim Kicken nicht nachdenkt war ja mal seine große Stärke, aber nur noch bei jeder Gelegenheit nach innen ziehen und blindlings draufhauen? Nicht wirklich zwingend war ja wohl auch die Einwechslung von Trochowski. Warum nicht Marin? Nach Torchancen waren die hinten relativ gut organisierten Ghanaer jedenfalls klar überlegen. Und dem Schiri kann man diesmal auch nicht die Schuld geben. Gut, dass die Afrikaner dennoch weiter sind, die drögen Slowenen als Achtelfinalgegner wären an Losglück dann wohl doch zu viel gewesen. Jetzt gegen die erneut wenig furchterregenden Engländer. Die werden gegen die deutschen Panzer immerhin motiviert sein, weshalb ich am Sonntag auf jeden Fall ein spannendes, wenn auch nicht schönes oder hochklassiges Spiel erwarte. England gewinnt dann im Elfmeterschiessen, Poldi wird zum tragischen Helden, der mutig den ersten Elfer in den Himmel von Afrika jagt. Wetten?

Mittwoch, 23. Juni 2010

Abt.: Neu, limitiert und sehr cool Tiny Topsy & Lula Reed Just A Little Bit Der Blog leidet unter der unerträglichen Hitze und den tollen Fussballspielen. Die Blog-Betreiber maulen sich an, es fehlt aber einfach etwas in Inspiration. Knapp 1.500 dieser sogenannten "Posts" haben wir hier schon reingestellt, Inspiration kommt und geht, war schon immer so. Dann schieße ich das mal spontan aus der Hüfte, gerade noch drin gehabt und sehr begeistert gewesen: “Federal’s Queens Of New Breed R&B” untertitelt, bietet diese erstklassige Ace-Compi je 11 Sides der beiden Sängerinnen und damit deren kompletten Federal Output. Auch wenn Tiny eher mütterlich-voluminös und Lula schick und sexy daher kamen, passt das musikalisch blendend zusammen. Beide nahmen in den späten 50ern/frühen 60ern auf und legten sich bei den vorwiegend tanzbaren Tunes mächtig ins Zeug - Tiny eher vom Gospel her kommend und mit mächtigem Organ, Lula etwas eleganter, aber stimmlich auch satt und erdig. Oben drauf gibt es vier Songs von Lula mit Gitarrenass Freddy King, darunter den Tanzbodenstürmer You Can’t Hide. Killerbooklet inklusive. Klasse! Und jetzt kommts: "Ace Limited Edition" sehe ich da und dann oben tatsächlich "Limited edition of 1000"! Da frage ich mich doch, wie sich so ein Aufwand lohnt, denn natürlich haben sie sich beim 16-seitigen Booklet nicht lumpen lassen. Und das Cover ist auch so richtig cool und vintage. Plus Remastering etc. pp. - naja, was solls... eine steht bei mir im Schrank, es gibt nur noch 999 Stück. (R-man) cd

Sonntag, 20. Juni 2010

Das shake baby shake-WM-Studio Alte, desillusionierte Männer sprechen schon wieder über Fußball. Da müsst ihr durch. Whirlyjoe: Eine Woche Fußball-WM, Zeit für ein paar verbale Querschläger. Nach vielen Stunden vor der Glotze vergeudeter Lebenszeit und diversen Bieren gegen die Schmerzen muss man doch mal festhalten, dass dies die mieseste WM aller Zeiten ist. Analog zum Wetter, das zumindest hier in Süddeutschland mit Kälte und Dauerregen wenigstens kein schlechtes Gewissen macht, wenn man zu Unzeiten Fußball glotzt. Open Air-Viewing und Grill-Aktionen sind jedenfalls nur was für hartgesottene Überlebenskünstler. Man nehme nur die Engländer, aus unerfindlichen Gründen meine kleine Leidenschaft: grauenhaft! Letzte Woche noch mein Lieblingsteam, spätestens nach dem Ballgequäle am Freitag gegen Algerien kann ich nur auf ein schnelles Ausscheiden hoffen. Gute Güte, wie hässlich kann Fußball sein. Die Franzosen kein bisschen besser. Wobei die wenigstens ein Konzept haben - nämlich gegen den Trainer spielen. Ein kurzer Lichtblick: das durchaus schwungvolle 4:0 unserer teutonischen WM-Helden gegen Australien. Dass die mit ihrem Busfahrer angetreten sind, wollte im Endorphinrausch fast keiner realisieren. Gegen die übermächtigen Serben war Taktik-Fuchs Jogi mit seinem Latein dann aber schnell am Ende. Immerhin, das war wohl Kloses letztes Länderspiel und der letzte Gruppenspieltag wird jetzt erst richtig spannend. Ansonsten: viel Getröte, unfähige Torhüter wohin man blickt, Freistösse auf American Football-Niveau und Eckbälle wie in der Regionalliga. Liegt bestimmt an der Höhenluft und dem bösen Jabulani, gell? Kein Spaß sind auch wie erwartet die deutschen Reporterleistungen. Bela Reti kommentiert auf drögste Weise das Offensichtliche, Steffen Simon sorgt in aufgeblasener Einfältigkeit für die ach so wichtigen „Emotionen“. Was für ein Gekicke, denkt man da immer wieder. Aber man kann eben auch nicht ohne. Wenigstens geht es jetzt zunehmend um die Wurst, was die Herren Kicker dann langsam schon in die Gänge bringen müsste. Der Titel wird dann wohl wieder nicht an einen Exoten gehen, sondern an die glanzlosen Holländer oder Brasilianer. Einzig Argentinien hat bislang überzeugt, trotz Maradona- und Demichelis-Hypothek. Den besten Fußball habe ich ja bei den Spaniern gesehen, trotz der etwas unglücklichen Niederlage gegen die wackeren Schweizer. Die werden noch mehr zeigen, da bin ich sicher. Es gilt also: die WM muss besser werden. Bei jedem neu angepfiffenen Spiel glauben wir ganz fest daran…. K-Nut: Tja, wie schrieb‘ ich im letzten WM-Text?: „Ich halte da zu den Schönspielern!“. Ausser den Deutschen im ersten Spiel und den Spaniern bloß noch keine zu Gesicht bekommen! Insgesamt eine ziemlich trostlose Veranstaltung bisher; auch für Laien wie mich.
Irgendwie zieht’s einen ja doch immer wieder vor die Glotze um sich nachher fragen zu müssen, ob man seine Zeit nicht besser sinnvoller verbracht hätte. – vielleicht doch besser ein wenig Musik hören? Zumindest habe ich während des Ghana-Australien-Spiels den Ton abgedreht und dazu die französischen B-Soul All-Stars gehört. Das gibt einem den Glauben an Frankreich zurück und lässt mühsame Kommentatoren-Sprüche und das allgegenwärtige Getröte vergessen. R-man: Wirkliche Begeisterung hat sich bei mir auch noch nicht breit gemacht. Zu viele Spiele, bei denen eine 5-minütige Zusammenfassung schon Langeweile verbreitet. Nicht in den Tritt kommende Overdogs, keine symphatischen Underdogs. Dazu Spiele bei Temperaturen um dem Gefrierpunkt und Dauerregen. Zu viele schlechte Schiedsrichter, völlig kranke Verteilung der gelben Karten, ein seltsamer Ball, es gewinnen immer die falschen und bei den Kommentatoren höre ich schon nicht mehr hin. Man müsste 90 Minuten Vuvuzela blasen, dann wäre man beschäftigt und könnte nachher seinen Nachbarn fragen, wie das Spiel war. Zumindest die Analysen von Olli Kahn, Netzer und Mehmet Scholl kann ich mir anhören. Und noch immer glauben, dass Ghana für uns leichter zu spielen ist, als die Serben. Kießling sollt er mal bringen und Gomez bitte nicht mehr. Denn wie kann Löw Gomez bringen, wenn er das Spiel gewinnen will? Der hatte doch in 15 Minuten gegen Serbien keine Ballberührung, oder? Stellt sich noch die Frage, warum junge Menschen, die ob ihres Talents dazu auserkoren wurden, über Jahre nichts anderes zu machen, als Fußball zu spielen, völlig unbedrängt einen Ball nicht über 5 Meter fehlerfrei zum Mitspieler gepasst kriegen? Vielleicht neutralisiert sich die Qualität? Wenn elf Klassespieler gegen elf Klassespieler kicken, dann bleibt unter dem Strich nichts übrig?!? Aber natürlich bleiben wir dran. Und hoffen auf Besserung. Und sind natürlich noch immer Fan unserer Truppe. Gegen Ghana, das muss zu schaffen sein. Und die Gegner der Gruppe EASY machen mir auch keine Angst. Habe heute gelesen, dass sich England um die WM 2018 bemüht. Deshalb sitzt Beckham immer im Anzug auf der Bank. Da dachte ich mir heute Morgen, ach wäre das schön, im zarten Alter von 60 Jahren mal zwei Wochen nach London, im Mutterland ein paar Spiele schauen, mit Patrick & Michael und den Penetrators im Pub abhängen, vielleicht einen Shakedown organisieren und ein paar Platten auflegen und Donnerstags zu Gaz’s Rockin Blues… Neuer, Schweini, Khedira, Müller und Özil sind noch dabei… das hätte man sich doch verdient, oder? Zumindest träumen wird man dürfen… PS: Und wie kann es sein, dass keiner weiß wann die gelben Karten verfallen? PPS: Heute erfahren: bei Weltmeisterschaften haben wir insgesamt vier Spiele in der Vorrunde verloren. Und jedes Mal sind wir bis ins Endspiel gekommen! Gesetz der Serie. Bitte.

Samstag, 19. Juni 2010

Abt.: Brandneu LCD Soundsystem - This Is Happening James Murphy ist mein persönlicher Held der letzten ca. fünf Jahre, sowohl als Label-Betreiber von DFA, als auch mit LCD Soundsystem. Finde ich dermaßen bewundernswert, wie er als eher hölzerner Musiker mit konventionellem Rock-Background aus kaum zusammenpassendem Ausgangsmaterial (The Fall, Daft Punk, Can, Punk, Acid House, Giorgio Moroder, The Streets, Kuhglocken) etwas ganz Neues geschaffen hat und dabei ganz selbstverständlich den Übergang vom uncool-alternden Rocker zum superglamourösen DJ geschafft hat. Und zwar mit einem ganz und gar eigenständigen (und mittlerweile oft kopierten) Sound, den er auch mit dem neuen LCD-Album noch pflegt, obwohl ihm dieses Korsett langsam ein wenig eng zu werden scheint – und dieser dritte Longplayer der New Yorker Band folgerichtig auch der letzte sein soll. Also macht es der inzwischen 40-jährige Murphy eben noch mal und ist dabei so gut wie immer. Aufgenommen in L.A. im Heimstudio von Rick Rubin, haben die neuen Tracks (wie immer gerne um die acht Minuten lang) einen knochentrockenen, komplett unglamourösen Homemade-Sound, mit schlichten Drums, Einfachst-Keyboards, einem zugegeben monströsen Bass, etwas klöppelnder Percussion, Handclaps und eben Murphys Stimme, recht dünn und wacklig im Falsett, aber eben kantig Mark E. Smith-geschult im schnoddrigen Wichtigtuer-Sprechgesang und deshalb so unglaublich intensiv, hypnotisch, mitreißend. In Song Nr. 6 heißt es programmatisch „you wanted a hit, but that’s not what we do“ – sie tun es aber eben doch, exakt in diesem suggestiven, repetitiven Midtempo-Burner mit höchstem Ekstase-Faktor, fetter Gang Of Four-Splittergitarre und spacig -blubbernden Electronics. Ich höre noch zwei weitere dieser grandiosen, psychedelischen Floorrocker, für die ich das Soundsystem so liebe, und die Murphy wahrscheinlich mit links im Schlaf raushaut. Weswegen ich auch seine Bemühungen in Richtung Punk/New Wave und – yep – Pop honoriere. Wer die beiden Vorgänger so umwerfend wie ich fand, wird auch mit diesem Album seinen Spaß haben! (Whirlyjoe)

Mittwoch, 16. Juni 2010

Abt.: Shithot Otis Redding - Live On The Sunset Strip Über Ostern 1966 spielte Otis Redding mit seiner 10-köpfigen Band vier Nächte im legendären Whisky A Go Go am Sunset Strip in L.A. - zwei CDs mit Ausschnitten gibt es schon, aber dieses Album hier ist genau das, was der Fan will: vier komplette Sets vom 9. und 10. April `66, 28 Songs, eine Soulrevue par exzellence, eine grandiose Band (seine, nicht Booker T. oder die Bar-Kays) und ein 24-jähriger Southern Boy, der im Begriff war, den Crossover zum internationalen Star zu schaffen. "Warts and all" nennt der Anglistiker diese Art der Präsentation, mit Fehlern, kompletten Ansagen (Otis teilweise komplett ausser Atem), Blut, Schweiß und Tränen. Unpoliert, the real deal. Natürlich ein paar Doubletten, aber doch mit genug Unterschieden in den Versionen. Und was Otis für ein Performer gewesen sein muss, das spürt man hier in jeder Sekunde, man sieht ihn bei I've Been Loving You Too Long förmlich auf dem Boden winden, man kann sich vorstellen, wie er bei Satisfaction die kleine Bühne wie ein Raubtier patroulliert, man bekommt es ob der schieren Präsenz dieses Mannes alleine beim nachhören dieser spektakulären Aufnahmen mit der Angst. Die Doppel-CD kommt mit ausführlichen Linernotes und vielen Zitaten von Taj Mahal, dessen Rising Sons das Vorprogramm bestritten. Das kann man nicht besser machen (ausser man veröffentlicht The Complete Live On The Sunset Strip). Lord have mercy! (R-man) 2-cd

Dienstag, 15. Juni 2010

The Shakedown – Mittwoch,
den 16. Juni um 14 Uhr Am Mittwoch um 14 Uhr gibt sich auf dem Webradio Byte.FM der Shakedown wieder einmal die Ehre. Hinter dem Mikro und an den Wheels Of Steel wie gewohnt yours truly. Was gibt es zu hören in der Stunde? Auf ein paar Tracks vom in Kürze erscheinenden 37. Volumen der Spoonful-Serie (Ray Charles, Mickey & Sylvia) folgen vier Songs von Conjurations, dem neuen Album von Tav Falco & Panther Burns (auf Stag-O-Lee). Natürlich geht aktuell nichts ohne Mambo und so reiche ich drei Kostproben von Spoonful #36 (Do The Crazy Mambo!). Nach einem kurzen Einblick in das nicht sehr ergiebige Langspielwerk von Altmeister Andre Williams (gewürzt mit zwei Williams Klassikern) beschließe ich die Stunde mit Jamaican Sounds.
Also: Mittwoch um 14 Uhr bei Byte.FM reinschauen und auf Play drücken. (R-man)

Samstag, 12. Juni 2010

Spoonful # 36 – Do The Crazy Mambo! Ein weiterer Fix für alle Mamboholics. Streunender 50’s Rhythm`n´Blues sucht heiße Rhythmen aus Lateinamerika zur Begattung. Oh, wie cool ist das. Und eigentlich hat mein DJ-Kumpel Jens-O-Matic nur Della Reese gedroppt, einen Cha Cha Cha.... Das erste Ergebnis meiner nachfolgenden Suche in den Untiefen von latinfiziertem Rhythm`n´Blues erschien unter der Spoonful Nummer 33 mit dem Titel Crawfish, Shrimp & Gumbo. Akute Mambosis war die Folge. Und schon zwei Tage nach Fertigstellung passierte etwas seltsames. Ein Blog, der auf meiner täglichen Besuchsliste steht, veröffentlichte selbstcompilierte Mambo-CDs! Jeden Tag eine, 28 Tage lang, mit je zirka 30 Songs, was so zirka 800 neue Mambotunes in meine Foundation spülte. Der latinifizierte Wahnsinn! Natürlich war es danach ein Leichtes, mambomässig nachzulegen, allerdings musste ich dabei einiges an Spreu aussortieren. Und hier ist er nun, der Weizen und er heisst Do The Crazy Mambo!, hat die Nummer 36, bietet 31 saucoole Tracks aus den 50s und ist vor allem bei den ersten Sonnenstrahlen hochfunktionabel. Hope you dig. – Prince „Mambo“ R-man
PS: Thanks to Chrispop für die tollen Cover. Und: Ain't no stoppin' us now. Ein weiterer Spoonful 4er Mix ist in Arbeit, ich lege gerade letzte Hand an einen Rocksteady-Sommer-Mix (Rewind & Pull Up!) und zwei weitere Specials sind angedacht. Yes.

Freitag, 11. Juni 2010

Das shake baby shake-WM-Studio Leute, es folgt das Unvermeidliche: alte Männer sprechen über Fußball. Aus gegebenem Anlass, vielleicht in Bälde sogar noch mehr. R-man: In besten Zeiten nannte man mich Zico, nach dem weißen Brasilianer. Da hatte ich vom rechten Verteidiger und Libero, vom Ballverteiler im Mittelfeld bis zur (teilweise gar torgefährlichen) Sturmspitze eigentlich alle Positionen durch beim SC Lauenförde, meinem Stammverein. Eine Saison haben wir sogar in der Bezirksliga gespielt und es war verdammt großartig von der Jugend in die 1. Mannschaft zu kommen, um sich nach dem Spiel abzuschießen und herzerfrischend zu lachen mit den Sportskameraden, mit Addi, dem Löwen, Pille, Barni Menke und Manni Wegener. Natürlich konnten die alle wesentlich mehr vertragen und ich habe mich Sonntagnacht eigentlich regelmäßig übergeben müssen, zumindest während der Saison. Verdammt großartig war’s, trotz gelassener Federn.
Und trotz des Spitznamens hat es zur großen Karriere nie gereicht, ein Hang zum Übergewicht gepaart mit latenter Faulheit, sowie Wein, Weib & Gesang machten mir einen Strich durch die Rechnung.
Aber eigentlich wollte ich was zur Fussball-WM schreiben. Auf die ich mich heute (Dienstag) ein wenig und am Freitag (wenn ihr dies lest) wohl richtig freue. Jabulani, der WM Ball, soll ja der rundeste sein, den es je gegeben hat. Aber im Lokalteil der Neuen Westfälischen sagte Höxter-Coach Norbert Dölitzsch neulich, dass Ding sei eine echte Pille und „ohne Leben“.
Dann haben wir Deutschen ja eine Ausrede, wenn es nicht klappt. Ich bin jedenfalls der Meinung, dass der Ausfall von Michael Ballack gravierende Folgen haben wird. Meister Khedira wird ihn nicht ersetzen können und die Jungspunde haben auch keinen, an dem sie sich aufrichten können, wenn das Spiel in Schieflage gerät.
Wie man landauf landab vom 4. Stern für unser Team reden kann, ist mir absolut schleierhaft. Trotzdem werde ich mir am Sonntagabend im Stadtkrug die Fingernägel kurz kauen und mitfiebern, mich tierisch aufregen, wenn die Millionenkicker unbedrängt hinters Tor flanken oder der Reporter wieder den „tödlichen Pass“ bewundert, von denen ich zu meiner besten Zeit in jedem Spiel fünf gespielt habe. Und dafür gab es keine Millionen pro Jahr, sondern höchstens eine Kiste Einbecker Brauherren Pils.
Jetzt zur spannenden Frage: wer wird Weltmeister? Keine Ahnung, das Kicker-Sonderheft liegt noch unberührt im Wohnzimmer. Ich wüsste nur, wer es nicht werden sollte: Holland, England, Frankreich, Brasilien, keiner rechts von Berlin (ist jetzt nicht rassistisch gemeint), kein Afrikaner und schomma garnicht die Italiener. Bleiben nicht mehr viele. Einigen wir uns drauf: der bessere soll gewinnen. Oder Deutschland. Whirlyjoe: Da bin ich ja ganz anderer Meinung, auch wenn meine aktive Karriere nicht ganz so glamourös war. Die ganze Jugend beim TSV Leinfelden gekickt, nach einem Jahr bei den Aktiven (Aufstieg mit der zweiten Mannschaft!) in der Kreisliga aber sofort auf konsequenten Freizeitfußball umgesattelt, dem ich bis heute ins hohe Alter treu geblieben bin, fast jeden Samstag Morgen um zehn bin ich am Ball. Gelernter Verteidiger, eher ohne Killerinstinkt und tödliche Pässe. Und seit gut 30 Jahren aktiver Supporter der Stuttgarter Kickers. Die verhalten sich zum VfB aus Cannstatt so ungefähr wie St. Pauli zum HSV. Nur cooler, schwäbischer und wesentlich erfolgloser (aktuell Regionalliga). Ich bin vom Fußball also Enttäuschungen gewohnt, weshalb ich auch diesmal für England bin. Schon immer. Oder für die Afrikaner, egal welche. Oder Nordkorea, schon aus klassenkämpferischen Gründen. Gewinnen könnten aber wirklich die Holländer. Oder Spanier. Argentinien hat zwar Messi, aber eben auch eine erhebliche Trainer-Hypothek. Unsere „WM-Helden“? Typen wie Klose oder Gomez will ich gar nicht erst kicken sehen, auch Ballack weine ich keine Träne nach. Durch die Ausfälle kriegen jetzt wenigstens die Jungen eine Chance. Die losglückliche Vorrundengruppe wird man überstehen, aber beim ersten richtigen Gegner sollte man mit dem Aus rechnen, so viel Realismus muss sein. Ich lasse mich aber gerne von einem jungen Team mit schwungvollem Fußball überzeugen. K-Nut: Meine persönliche Kicker-Laufbahn begann und endete in der Klassenmannschaft. Ich war zwar nie der letzte, der beim "Training" in die Mannschaft gewählt wurde, aber zu mehr als zum Spielzerstörer hat's bei mir nie gereicht. (An guten Tagen begnügte ich mich damit nur das Spiel der gegnerischen Mannschaft zu zerstören.) Ich war ein recht furchtloser "Vorstopper", der nach allem trat, was sich bewegte und fast jeden Ball bekam, aber dann Dank völlig fehlendem Ballgefühl nicht wusste wohin mit dem Ding. Egal; diese komplette Ahnungslosigkeit Fußball betreffend ist mir noch heute zueigen. ...meine Spieltechnik auch, obwohl ich nur noch mit badabing! in Holland am Strand kicke bis die Zehen bluten oder die Lunge pfeift. (Und das geht beides immer verdammt schnell.)
Fußball im TV schau' ich mir nur anlässlich internationaler Turniere an und halte da meistens zu den Schönspielern. Immer wieder gerne Holland, wie sie wunderschön anzuschauenden Fußball spielen um dann bei den entscheidenden Spielen in Schönheit unterzugehen. Eine WM durfte ich bisher in Holland erleben.
Das ganze Land ertrinkt in Oranje, kaum andere Farben zu sehen - und kaum sind sie zuverlässig ausgeschieden verschwindet diese Farbe innerhalb weniger Stunden. Am nächsten Tag gibt's dann Trikots, Fahnen und Kappen überall für ganz kleines Geld. ...gönnen würde ich's den Holländern aber durchaus!
Ansonsten: England? Warum nicht? Eine Afrikanische Mannschaft? Wäre schön, aber sehr unwahrscheinlich. Italien? Bitte, bitte nicht! ....oder Deutschland.
PS:Das Foto oben zeigt Joe (links) und K-Nut (rechts) in der ihnen üblichen Vehemenz.

Donnerstag, 10. Juni 2010

Spoonful #35/More Hits Am 2. Mai hat der gute Whirlyjoe das Tracklisting dieses Spoonful Volumens hier schon preisgegeben. Aber um der Chronologie willen sei das gute Werk hier noch einmal erwähnt. Der Gedanke entstand eigentlich schon ziemlich früh in der Spoonful Zeitrechnung. Was tun, wenn die Party nicht in Schwung kommt? Wenn all diese aufgelegten Juwelen niemand auf den Dancefloor ziehen? Wenn der DJ sich den A***h abspielt, aber keiner selbigen bewegt? Dann müssen Hits her, aber eben nicht jede x-beliebige Chartsgrütze, sondern Tunes, die in den Kontext passen und ob denen man sich nicht schämen muss. Funktioniert das auch nicht, ist der Gast tot, funktioniert es, kann man schön langsam den einen oder anderen Nicht-Hit-aber-trotzdem-Knaller in den Flow einbauen... Mit Vol. 13 haben wir eine erste dieser "Saviour Discs" kompiliert und sie hat uns schon viele gute Dienste geleistet und so manchen Abend vor dem Absturz gerettet. Im Laufe der Zeit ist uns aber aufgefallen, daß noch ein paar mehr Tunes gut funktionieren, die wir noch nicht berücksichtigt hatten und es war nur eine Frage der Zeit, bis zur Fertigstellung einer weiteren Party-Rettungs-Compi ... and here it is... Spoonful #35/More Hits - 28 an der Zahl. Hope you dig - R-man

Mittwoch, 9. Juni 2010

Spoonful #34 – Dirty Water (A Garage Punkerama) Das Spoonful-Universum brodelt. Die Kollektoren sind wie Schwämme, die alles aufsaugen, was musikalisch brauchbar erscheint. Und in schöner Unregelmässigkeit wird er ausgedrückt (der Schwamm) und dann passiert sowas… Aus den Linernotes: Man bewegt sich im Kreis. Und irgendwann kommt man wieder an den Beginn seiner Reise. Meine begann vor 30 Jahren, damals war ich glühender Verehrer von all-things-Garage-Punk. Da wurde tief in den Sixties gediggt, regionale US Compis auf Vinyl gekauft (Lousiana Punk In The Sixties, New Mexico etc.), dem Rimpo-Hans elendig viele Mix-Cassetten mit Superraritäten abgeschwatzt und der Neo-Sixties-Punk quasi mit auf den Weg gebracht (Declaration Of Fuzz). Keine Woche verging, in der nicht reichlich 7“-es gekauft und neue Bands entdeckt wurden, vom Medway Sound (Prisoners etc.) bis zu den tollen US-Bands (Stepford Husbands anyone?), über die fuzzigen Schweden (Crimson Shadows, Stomachmouths) bis runter nach Italien (Sick Rose). Und vergiss mir keiner die Australier… Noch heute bewundere ich die, die all die Zeit bei dem Sound geblieben sind und sich tatsächlich mehr als zwei Jahrzehnte an Farfisa, Fuzz und Jagger-Snarl ergötzt haben. Respekt. Ich habe das nicht geschafft, war zeitweise ganz woanders, bin aber seit ein paar Jahren zurück. Und als mich neulich beim Ausloten des Spoonful Kosmos eine kleine 50’s R&B-Übermambosis ans Bett fesselte, merkte ich erst, wie gut doch die Abwechslung tut. Und der 60’s Garage-Punk (mit allen Facetten) ist auf den bisherigen Spoonful-Volumen eher unterrepräsentiert. Da spaziere ich eines Morgens wie gewohnt zum Marktplatz unseres kleinen Ortes Spoonful und wie nicht anders erwartet sitzen K-Nut und Joe schon grinsend auf unserer Bank unter der Linde, eine lauwarme Cervisia in der Hand und bereit zum täglichen Schwachsimpeln. Joe wirft mir ein „Na wie geht’s, Mambo-Mann?“ entgegen. Ich übersehe die kleine Provokation und antworte in Abwandlung des alten Howlin‘ Wolf-Klassikers gelassen: „You asked for Mambo, I’ll give you Strychnine!“ Und unterrichte sie über meine Pläne, ein tanzbares Spoonful Garage-Punk-Special zu kompilieren. Wie in unserem Kaff nicht anders erwartet, kam Chrispop gerade auf seiner Zündapp vorbei (mit der kleinen Felicitas auf dem Sozius!) und war ebenso Feuer und Flamme wie Waldorf & Statler, wie ich die beiden alten Grantler gerne mal nenne (wenn sie nicht zuhören). Schon zwei Tage später präsentierte jeder seine Selection, K-Nut wie gewohnt ausgewogen zwischen British Invasion und 60s US Punk bis hoch nach Detroit (early Bob Seger), Joe ebenfalls wie erwartet (sooo leicht auszurechnen, der Mann!) mit dem einen oder anderen Curveball (Strawberry Alarm Clock) und einer guten Mischung aus Alt (Seeds, Standells) und Neu(er) (Masonics, Creeps), Chrispop mit 20 Minuten voller Obskuritäten, die wie immer erstmal alle gleich klingen, sich aber nach dem zweiten Spin zum bunten Schmetterling entpuppen (R-man, der Poet) und schließlich ich, eher unüblich schwer UK-lastig mit Souleinschlag (Action, Stones, Groundhogs), gar französisch (Mr. DuTronc), aber auch solide (Sonics) Fetzt. Hope you dig. – R-man cd

Dienstag, 8. Juni 2010

The Stag-O-Lee Shakedown, June 24, Peter Parker's RRC London Auch in London gibt es einen nächsten Stag-O-Lee Shakedown! Und zwar am Donnerstag, dem 26. Juni ab 21 Uhr. Wie gewohnt in Peter Parker's Rock`n´Roll Club in der Denmark Street, direkt im Herzen von London.
Neben ein paar DJ's der Stag-O-Lee Allstars Truppe, die 50s & 60s Wildstyle auflegen, wird wie gewohnt eine Band spielen - und zwar Magnificient Bal'heads & The Shotguns. Und das sind alte Bekannte: Michael J. Sheehy (vocals, guitar, bass), Patrick McCarthy (vocals,guitar, bass), Alex Louise Petty (backing vocals & percussion) und Ian Burns (drums) - durchweg Mitglieder von The Hired Mourners, Saint Silas Intercession und Gemma Ray. "Raw blues & gospel, own material und classic covers" wollen sie zum Besten geben, bei diesem Banddebüt. Auf der Shakedown UK Myspace Seite finden sich die letzten Neuigkeiten!

Sonntag, 6. Juni 2010

Der Dashboard Jesus
Seit gestern hat mein Ford Transit einen neuen Mitfahrer und Schutzpatron. (R-man)

Donnerstag, 3. Juni 2010

OBS - Dokusoap Jetzt ist das vierzehnte Orange Blossom Special schon über eine Woche her, der legendäre Post-OBS-Blues ist aber auch dieses Jahr recht hartnäckig. Um noch mal so richtig sentimental in den schönsten Erinnerungen zu schwelgen, haben wir euch mal ein paar Quellen zusammengestellt, wo man alles nachlesen kann, mitdiskutieren kann und hübsche Videos betrachten kann. Rolling Stone Gästeliste (mit vielen Bildern und Videos!): das klienicum (mit Abstand der meiste Text!): Festivalguide Musicheadquarter Good Boys in Action OBS-Guestbook Facebook Youtube:
The Death Letters (nach Teil 2 und 3 bitte selber forschen)
Und falls ihr auch noch was Lohnendes zum Thema OBS 14 im Netz gefunden habt, schreibt das doch bitte in die Comments, damit wir alle was davon haben. (Whirlyjoe)

Dienstag, 1. Juni 2010

The Shakedown @ Byte.FM Mittwoch 2. Juni 14 Uhr Am Mittwoch steht wieder eine The Shakedown Show beim Webradio Byte.FM an. Eine Stunde, von 14 - 15 Uhr, gibt Stag-O-Lee Chef R-man sein Bestes. Nach balladigem Start mit Bobby Blue Bland und Mamie Perry steht recht schnell das neue Album der Black Keys im Mittelpunkt. Brothers, so der Titel, wird mit fünf Tracks entsprechend gewürdigt. Drumherum und mittendrin laufen Hard-Blues Cuts von J.B. Hutto & The Hawks, Howlin Wolf, Bo Diddley und Freddie King. Scheiben, die ganz sicher in Dan Auerbach's Schrank stehen.
In der letzten Viertelstunde laufen drei Songs von der neuen Ace-Compilation Bob Diddley Is ... A Songwriter und Art Neville darf sein Hey Bo Diddley schmettern. Um 14 Uhr auf Byte.FM gehen und auf Play drücken. Es lohnt sich... (R-man)