Abt.: Brandheiss
The Bamboos – 4
Australiens unangefochtene Funk/Soul-Instanz mit neuem Album und erneut bei mehr als der Hälfte der Songs mit der wunderbaren Soulstimme von Kylie Auldist am Start – dass sie noch immer kein Superstar der Szene ist, bleibt mir ein Rätsel. Aber auch andere Vokalisten wie Lyrics Born (Quannum) und der geheimnisvolle King Merc können überzeugen. Diesmal also nicht so viele Instrumentalnummern, die bei der Truppe von Mastermind Lance Ferguson ja manchmal ein wenig slick geraten. Hier findet sich sogar ein richtiges Highlight ohne Vocals, denn „Up On The Hill“ ist endlich mal wieder so eine entspannte Funk-Nummer mit Lead-Sitar in allerschönster „Mathar“-Tradition. Ansonsten gelingt hier der souveräne Spagat zwischen modernistisch aufgemotztem Motown-Soul („Never Be The Girl“), upliftendem Northern-Style („Like Tears In Rain“), gospeligen Midtempo-Burnern („The Ghost“) und stampfendem Funk („Turn It Up“ von der letzten Single), mit perfekt ausbalanciertem Instrumentarium von Orgel über Gitarre bis zu den nie überdosierten Bläsern. Die Produktion ist tatsächlich ein Stück erdiger, knackiger und dreckiger als beim letzten, ein wenig glatten Album „Side-Stepper“, genügt trotzdem aber auch kommerziell orientierten Chartsansprüchen. Kein leichtes Unterfangen, das Resultat ist aber diesmal so überzeugend, dass sich The Bamboos endlich den verdienten Platz an der Charts-Sonne zwischen Amy, Duffy und Sharon sichern sollten. (Whirlyjoe)
Und auf der Tru Thoughts Seite findet sich ein frischer Podcast zum Thema.
2-LP+CD oder CD
Mittwoch, 31. März 2010
Abt.: Brandheiss
The Bamboos – 4
Australiens unangefochtene Funk/Soul-Instanz mit neuem Album und erneut bei mehr als der Hälfte der Songs mit der wunderbaren Soulstimme von Kylie Auldist am Start – dass sie noch immer kein Superstar der Szene ist, bleibt mir ein Rätsel. Aber auch andere Vokalisten wie Lyrics Born (Quannum) und der geheimnisvolle King Merc können überzeugen. Diesmal also nicht so viele Instrumentalnummern, die bei der Truppe von Mastermind Lance Ferguson ja manchmal ein wenig slick geraten. Hier findet sich sogar ein richtiges Highlight ohne Vocals, denn „Up On The Hill“ ist endlich mal wieder so eine entspannte Funk-Nummer mit Lead-Sitar in allerschönster „Mathar“-Tradition. Ansonsten gelingt hier der souveräne Spagat zwischen modernistisch aufgemotztem Motown-Soul („Never Be The Girl“), upliftendem Northern-Style („Like Tears In Rain“), gospeligen Midtempo-Burnern („The Ghost“) und stampfendem Funk („Turn It Up“ von der letzten Single), mit perfekt ausbalanciertem Instrumentarium von Orgel über Gitarre bis zu den nie überdosierten Bläsern. Die Produktion ist tatsächlich ein Stück erdiger, knackiger und dreckiger als beim letzten, ein wenig glatten Album „Side-Stepper“, genügt trotzdem aber auch kommerziell orientierten Chartsansprüchen. Kein leichtes Unterfangen, das Resultat ist aber diesmal so überzeugend, dass sich The Bamboos endlich den verdienten Platz an der Charts-Sonne zwischen Amy, Duffy und Sharon sichern sollten. (Whirlyjoe)
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2-LP+CD oder CD
Freitag, 26. März 2010
Donnerstag, 25. März 2010
Juke Box Jam #4
Dave Bartolomew
Das Juke Box Jam Label ist ein kleiner Teil des Jazzman Imperiums und dort für 50s R&B Ausgrabungen der Extraklasse zuständig. Diese Juwelen werden dann in 500er Auflage erneut unters Volk gebracht und die Sammler stehen mittlerweile Gewehr bei Fuss. Bei Juke Box Jam #1 (Rose Mitchell) und #2 (Joe Tex) war ich noch nicht wach, aber auf #3 Gloria Irving/Betty Everett bin ich mächtig stolz, vor allem I Need A Man von Frau Irving ist ein echtes Mörderteil.
Und nun #4 - und da habe ich das allerbreiteste Grinsen im Gesicht, wenn ich diesen Tune höre. Wie diese Percussion, die offensichtlich aus Töpfen und Pfannen besteht, so langsam losschlackert und irgendwann dann mutwillig über einen Mambo gebrochen wird, wie der Songs hinten raus des Öfteren droht, völlig auseinanderzufallen, das finde ich schon sehr grandios. Mal gespannt, wie der Tune beim Stag-O-Lee Shakedown am Ostersamstag in Beverungen funktioniert, schön laut und inmitten meiner neuen Calypso/Rumba/R&B-Selection. Die B-Seite ist leicht kubanisch angehaucht und wird demnächst auch regelmässig gedroppt. All in all a nice package, two bags of mambo-mardi Gras Gris-Gris sure to keep you safe from all manner of voodoo ill will!
Eine Clubnacht haben sie auch. Am Samstag nach dem Shakedown London. (R-man)
listen buy #3 buy #4
Mittwoch, 24. März 2010
Abt.: Shakedown-Style
Dienstag, 23. März 2010
The Shakedown @ Byte.FM
Sonntag, 21. März 2010
Shakedown Massive im Schwabenland: am Freitag (26.3.) machen die Stag-O-Lee Allstars mal wieder das Stuttgarter Zwölfzehn unsicher. Erst spielen die schnuckeligen Montesas (feat. The Montesitas!) auf, danach übernehmen Duke JensOmatic und Yours Whirly die Decks, um authentischen Stag-Sound aufzulegen.
Altes Zeug für junge Leute, Soul, Beat, R&B, Rock’n’Roll. Spoonful-Sound zum Trinken & Tanzen.
Und eine Nacht später,
am Samstag den 27. 3. geht es gleich weiter: in der kuscheligen kleinen Corsobar (Geißstrasse, nahe Hans im Glück-Brunnen), einem ehemaligen Strip-Schuppen, legt Unique-Labelchef und DJ Extraordinaire Henry Storch auf zusammen mit DJ Rockin' Sebastian sein unschlagbares New Testament of Funk auf. Ab 23 Uhr geht es los. Seid dabei, Stuttgart hat was zu bieten.
(Whirlyjoe)
Freitag, 19. März 2010
(Foto: Bronzerat Rec.)
Gemma Ray Live in Bonn
...gespannt war ich ja schon auf den Auftritt von Gemma Ray mit kompletter Band, hatte ich sie doch bisher nur solo erlebt. So begab ich mich überpünktlich in die Bonner Harmonie, übrigens eine äusserst angenehme Lokalität für Konzerte, Essen und Trinken.
Die Zuschauerzahl sollte dann aber ziemlich überschaubar bleiben. Hätte man zudem alle WDR- und Harmonie-Mitarbeiter sowie alle Gästelisten-Kandidaten abgezogen wäre das wohl ein recht intimer Abend geworden.
Hatte Gemma schon bei ihrem Solo-Konzert im Kölner Stereo Wonderland den Mikro-Ständer mit Blumen geschmückt so war diesmal die ganze Bühne derart verziert. Die Anzahl, der auf der Bühne herumstehenden Instrumente war ebenfalls beachtlich!
Wie erwartet ging es pünktlich auf die Minute los. Sehr überrascht und erfreut war ich über das Erscheinen des Keyboarders, handelte es sich doch um Michael J. Sheehy, der ja auch Gemmas beide Alben produziert hat.
Auch hier wurde, wie bei Michaels Alben, sofort der deutliche Unterschied zwischen Studio und Bühne offenbar. Live wesentlich druckvoller, energischer, lauter! Insgesamt 6 Personen auf der Bühne (Michael, nach Eigenaussage noch nervöser als bei seinem eigenen Crossroads-Gig) machten einen im Vergleich zu den Alben heftigen Lärm. - aber was für ein herrlicher Radau!
Gemma vor geschätzten 10 Effektgeräten, die sie aber sehr souverain bediente. Selbst die Background-Sängerin hatte zwei Effektgeräte zu bedienen.
Als die Band dann kollektiv nach einigen Songs von der Bühne
verschwand rechnete der Großteil des Publikums wohl mit einer Solo-Nummer, doch es wurden vier. Gemma Ray sampelte ihre Stimme und Gitarre mehrfach, sang und spielte perfekt zu den geloopten Sounds. Das machte zwar wiederholtes Knien und Gekrabbel vor ihren Effektgeräten nötig, so dass sie für weiter hinten stehende Zuschauer zwischendurch unsichtbar wurde, aber das produzierte Soundgewitter aus Loops, Feedback und Drone war schon recht beeindruckend!
Auch diesmal kam für das Saiten-Geschredder wieder ihr imposantes Küchenmesser zum Einsatz.
Auffällig die zahlreichen Cover-Versionen, die mir aber durchgängig extrem gut gefielen. Zum Teil recht eigenwillig arrangierte Songs von z.B. Etta James und Alex Harvey und eine tolle Interpretation von "Touch Me I'm Sick" im Solo-Block als reduzierte Blues-Nummer zur Vintage-Beat-Box. Großartig!
Die, von Rembert in der Anmoderation zitierte, Beschreibung "Norah Jones taking Amy Winehouse's drugs" passt meiner Meinung nach überhaupt nicht! Mir kommen da eher die Ronettes mit Woven Hand als Backing Band in den Sinn (trifft's aber auch nicht wirklich).
Als letzte Nummer der Zugabe (man endet so pünktlich, wie man beginnt) gab's eine wundervolle Version von "Remember - Walking In The Sand" der Shangri-Las.
Im Anschluss sprach mich der Tourbegleiter auf mein Stag-O-Lee-Shirt an, er war zum Stag-O-Lee-Shakedown mit Kitty, Daisy & Lewis unterwegs und schwärmte in den höchsten Tönen von diesem Festival. Er erzählte mir auch, dass Gemmas nächstes Album ein reines Cover-Album wird. Ansonsten stehe ich solchen ja eher skeptisch gegenüber, in diesem Fall kann ich's kaum erwarten. "It's A Shame About Gemma Ray" wird das Album heissen und erscheint im Mai.
Text dazu gibt's unter anderem hier.
Danach gab's den Auftritt von W. Michels, da bin ich aber nach drei Songs dezent verschwunden und war Michael J. Sheehy für die Einladung zum Backstage-Bierchen sehr dankbar. Ich habe mir danach noch zwei Stücke angehört, aber das ist so gar nicht meine Musik.
...irgendwie bin ich für sowas noch zu jung.
Gemma Ray und Band brachen kurz darauf nach Brüssel auf um den Flieger nach Austin zu nehmen. Dort bespielen sie zur Zeit das South By SouthWest-Festival.
Bleibt also noch ein trifftiger Grund mehr sich umgehend um Karten für's OBS zu bemühen!
(K-Nut)
Donnerstag, 18. März 2010
Stag-O-Lee proudly presents:
Mittwoch, 17. März 2010
Dienstag, 16. März 2010
Montag, 15. März 2010
Edenless goes Africa.
Am Samstag lud der gute Peter HtH mal wieder zur Edenless Party in seinen berüchtigten schwäbischen Keller, ausgestattet mit Bühne, PA und DJ-Pit - sowie einem gewaltigen Kühlschrank und scheinbar unerschöpflichen Biervorräten. Ein Angebot, das die zahlreich anwesenden Gäste mal wieder ausgiebig nutzten. Eine hohe Promi-Dichte war diesmal auch geboten, weshalb wir gleich eine ganze Serie kleiner, feiner Konzerte erleben konnten.
Es begann mit Walkabouts-Mastermind und Edenless-Stammgast Chris Eckman, solo und akustisch, nur von zwei Chormädels unterstützt. Dann folgte gleich der eigentliche Anlass der Feierlichkeiten, denn Peter hatte den großartigen
Ousmane von der Tuareg-Band Tamikrest (Album neu auf Glitterhouse - hört es euch unbedingt an!) aus Mali nach Europa geholt, um das Album zu promoten. Und Ousmane wurde den Erwartungen mehr als gerecht: der noch ein wenig schüchterne Junge spielte allein mit seiner elektrischen Gitarre ein wunderbares Set, das die Gäste zu größter Begeisterung veranlasste. Da dürfen wir uns alle schon auf den Tamikrest-Auftritt beim OBS freuen, das verspreche ich euch. Natürlich spielte Ousmane dann auch mit seinem Förderer und Produzenten Chris Eckman zusammen einige Songs.
Aber das war es noch längst nicht, denn schließlich waren auch Terry Lee Hale und Chris Cacavas angereist und jeder
durfte eine halbe Stunde überwiegend neues Material vorstellen. Mr Hale gewohnt virtuos und entertaining mit der akustischen Gitarre, Chris Cacavas loopte sich kühn selbst und zauberte zum Teil verblüffende Töne aus seinen Effektgeräten. Immer wieder ein Erlebnis sind dann die gemeinsamen Jams auf der Bühne, die gar nicht alle Beteiligten fassen konnte, als man gemeinsam eine ebenso ausführliche wie erhabene Version von Neil Youngs „Cortez The Killer“ darbot - schönste Edenless Party-Tradition und Ousmane mittendrin – er wusste wohl kaum, wie ihm geschieht.
Viel Live-Musik also für die gut gelaunten Gäste, und nach den Auftritten durfte ich dann später am Abend mit Chris Cacavas noch eine lustige DJ-Battle ausfechten. Ich bediente mich bei HtHs wachsender Vinyl-Sammlung (Kompliment, das geht definitiv in die richtige Richtung, Peter!), Chris hatte seine DJ-Tasche mit einer ziemlich gewagten Vinyl-Selection bestückt. Lustig war’s und ich suchte händeringend nach passenden musikalischen Antworten auf The Notwist, Wendy Carlos (bzw. eine bizarre Moog-Country-Platte), Vocoder-Funk von Zapp und Mickey Newbury (!?).
Schön war’s wieder, alle die dabei waren freuen sich schon auf’s nächste Mal.
Dank an Betti für die schönen Fotos.
(Whirlyjoe)
Freitag, 12. März 2010
Donnerstag, 11. März 2010
Mittwoch, 10. März 2010
Soulgirl Of The Week: Candi Staton
Wer jetzt sagt: "Das hattet ihr doch schon!" - Bravo, gut aufgepasst! Am 8. November 2008 hatte Freund Whirly tatsächlich schon mal Candi zum Soul-Mädchen der Woche ausgerufen, sich dabei allerdings auf ihre frühen Werke bzw. die hervorragende Honest Jons-Compilation von 2004 bezogen.
Und eben auch diese Compi verhalf Candi Staton zu einem späten Comeback nach ihrer frühen R&B-Karriere, den folgenden Disco-Ausflügen und der anschliessenden Gospel-Phase.
(...und natürlich auch die House-Adaption "You've Got The Love" von The Source.)
Das 2006 folgende Album His Hands hat der liebe Joe dann aber sträflich unterschlagen.
Für mich ist das allerdings der absolute Höhepunkt in Candi Statons Werk. Erneut auf Honest Jons erschienen, von Lambchops Mark Nevers unglaublich effektiv produziert, viel intensiver kann man aktuellen Soul nicht machen!
Abgesehen vom vollmundigen Soul-Gebläse ist das alles sehr transparent, so daß die gereifte Stimme ganz im Vordergrund glänzen kann, leichte Country-Einflüsse muss man allerdings mögen können. Die wohl recht unschönen Lebensumstände (Drogen, prügelnde Männer) bestimmen die Thematik des Albums. Nicht mehr "Young Hearts Run Free" sondern "When Hearts Grow Cold"....
Zu meinem absoluten Favoriten (dem Titelsong) dieses Albums gibt es anscheinend kein offizielles Video, da habe ich nur eine Live-Version und diese DIY-Slideshow gefunden - also am besten Augen zu und nur zuhören. Für mich ein Gänsehaut-Garant, geschrieben von Will Oldham.
Das Nachfolge-Album Who's Hurting Now? (2009) hat trotz
des Titels eine deutlich positivere Grundstimmung und ist dank Mark Nevers wieder eine wundervolle Southern Soul-Großtat mit Country-flavour geworden. Bitte nicht vom grottigen Cover abschrecken lassen - die Dame ist in Hochform!
Auch hierzu findet sich natürlich etwas im nervenzehrenden youtube-Portal.
(Früher nannte man das mal Press-Kit, jetzt heisst das media reel und man findet es auf youtube.)
(K-Nut)
Dienstag, 9. März 2010
80s inna Soul Jazz-Style. Nicht was ihr jetzt denkt, sondern per Compilation vom immer verlässlichen, gleichnamigen britischen Label. Ich kenne nichts besseres, was diesen spezifischen Post-Punk/Wave-Sound auf seinem Weg zum Dancefloor der frühen 80er abdeckt.
Das hier ist drauf:
A Certain Ratio - Shack Up
23 Skidoo - Coup
Gang Of Four - To Hell With Poverty
The Human League - Being Boiled
The Slits - In The Beginning There Was Rhythm
This Heat - 24 Track Loop
Throbbing Gristle - 20 Jazz Funk Greats
A Certain Ratio - Knife Slits Water
Cabaret Voltaire - Sluggin For Jesus
The Pop Group - She Is Beyond Good And Evil
23 Skidoo - Vegas El Bandito
Was mir auch endlich einen Anlass gibt, das hier als unkaputtbaren, archetypischen und vielleicht sogar konsensfähigen Song zu posten:
leider kein offizielles Video, dafür aber mit gutem Sound. CD hier.
Dort auch ein sehr wohlwollendes Review vom anonym bleiben wollenden Chef.
(Whirlyjoe)
Sonntag, 7. März 2010
Skeletons – Smile
Ein außergewöhnliches Nebenprojekt des großartigen Ben Lamdin, seines Zeichens Mastermind von Nostalgia 77 (Tru Thoughts) und einer der drei Betreiber von Impossible Ark Records, wo zuletzt beispielsweise auch Jeb Loy Nichols gelandet ist.
Lamdin steht dem Jazz nah, allerdings immer fest in Funk und Soul verankert – oder wie hier mit tendenziell afrikanischen Roots versehen. Eigentlich waren diese über längere Zeit im eigenen Studio eher zur eigenen Entspannung als Entlastung vom hektischen Tagesgeschäft zusammengeschnipselten Tunes als Library Music, also vielseitig verwertbare Hintergrundmusik von eher unaufdringlichem Charme geplant, wie sie im britischen Königreich ja bereits in den 70ern immer wieder gekonnt produziert wurde.
Lamdins Skeletons klingen trotz der heterogenen Herkunft der einzelnen Klangspuren, die diverse Gäste in seinem Studio hinterlassen haben, aber insgesamt so unglaublich smooth und homogen, dass man sich einfach nur eine cool groovende Band im Studio vorstellen kann, die mit Gebläse, Flöten, Upright Bass und Percussion einen perfekten afrodelischen Laidback-Vibe hinkriegt. Gesungen wird hier nur auf einer Nummer und dann darf auch gleich die große Alice Russel ran.
Perfekte funky Mood Music, kristallklar produziert, alles andere als Easy Listening – oder wenn doch, dann auf eine neue, bislang unbekannte Weise. Der Geist von Alice Coltrane und Pharoah Sanders schwebt hier dezent über den Grooves, alles andere ist schönste Bauchmusik.
(Whirlyjoe)
Samstag, 6. März 2010
The Stag-O-Lee Shakedown London
Ich hätte es wissen müssen. Schließlich habe ich meinen Kumpel Patrick McCarthy mal nach eventuellen jamaikanischen Vorfahren befragt, die möglicherweise sein irisches Blut mit dieser typischen "Soon come"-Mentalität durchsetzt haben. Für die, die ihn nicht kennen, Patrick ist Spoonful Miterfinder, Super-DJ, Saint Silas Intercession Sänger und Instrumentalist in der Band seines Bruders Michael J. Sheehy.
Seit mehr als einem Jahr bearbeite ich Patrick nun, er solle in London eine monatliche Stag-O-Lee Party zu organisieren. Irgendwann habe ich dann mal aufgegeben, bis Patrick neulich von selbst damit anfing und die Dinge in die Hand nahm. Das Problem ist in London (und sicher auch anderswo) das richtige Venue zu finden. Da hatte ich meine Hausaufgaben gemacht und ihn mal direkt zu Peter Parker's Rock`n´Roll Club geschickt. Der liegt im Herzen von London in der Denmark Street Nummer 4 (und zwar im Basement), zentraler geht es kaum. Die Adresse ist übrigens heiliger Boden, denn dort verkauft Fabulos Penetrators Gitarrist Crispin Instrumente und Amps. Früher war dort das Regent Studio, in dem die Stones, Kinks, John Martyn oder Black Sabbath ihre ersten Platten aufnahmen.
Peter Parker's Rock`n´Roll Club ist wie gesagt im Keller und noch relativ neu, hat sich aber in der Szene direkt einen Namen gemacht, denn der Blow Up! Club ist dorthin umgezogen und die Jukebox Jam Nacht ist auch dort. "Gute Gesellschaft", dachte ich und da ich mich neulich selbst überzeugen konnte, daß der 150 Menschen fassende Laden vintage Atmosphäre atmet, habe ich Patrick drauf angesetzt.
Und nun haben wir ein Datum - der Stag-O-Lee Shakedown findet statt am Donnerstag, dem 29. April und eine Band haben wir auch - The Fabulous Penetrators. Dazu wird Penetrators Sänger Liam als Baby Bear Record Player auflegen und ein paar der anderen Stag-O-Lee Allstars werden auch vor Ort sein um die heißen Scheiben zu droppen.
Empfohlen ist auch der folgende Abend - der Juke Box Jam - a "Rockin' Rhythm & Blues Revue" - an gleicher Stätte. Wahrscheinlich soundmässig etwas 50s R&B-lastiger als das was die Stag-O-Lee Allstars auflegen, aber auch das könnte großartig werden.
Auch die Londoner Filiale des Shakedown hat eine Myspace-Seite. (R-man)
Freitag, 5. März 2010
Quantic Mixes
Der gute Will Holland a.k.a. Quantic lebt ja mittlerweile in Cali in Kolumbien und hat für seine Webseite drei zirka 20-minütige Mixe gemacht, die man downloaden oder streamen kann. Das Ganze wirkt auf den ersten Blick recht exotisch, ich fand das eine oder andere aber recht spannend. Einfach mal rechts die Styles abgrasen.
Cumbia & Jazz
I thought it was time to serve an offering Orchestral Cumbia & Porro. Its the rattle of Maraca, parps and squeeks of Trombone & Clarinet & the bass thud of the Tambora that I’ve been collecting on record for the past years. It is a very unique sound with roots in the traditions of Monteria Brass Bands, jazz influences of band leaders like Duke Ellington & Machito, artful record producers of the day and Colombia’s own unique musical elegance.
Calypos, Cumbias & Compas
Some what of a ‘new arrivals’ mix, here is the best of music found recently from Trinidad, Haiti, Colombia & Africa. I’m particularly warming to calypso of late & Charanga too, from Colombia’s north coast. Enjoy this mix of new music (some of it over 50 years old!).
Descarga! Descarga! Descarga!
A Descarga is a latin music jam session, a explosion of dense rhythmic improvisation, trumpets & piano montunos. Simular to instrumental funk Bsides, the Descarga was a chance for the band to jam out & display their talents, each band member usually getting a few bars to flair. These songs were often programmed last in order on the LP and in some cases invented by the group on the spot to use up leftover tape.
(R-man)
Donnerstag, 4. März 2010
1981 gründeten der Keyboarder Barry Andrews (ex XTC) und der Bassist Dave Allen (ex Gang Of Four) gemeinsam mit dem Gitarristen Carl Marsh die Band Shriekback. Ihre ersten Veröffentlichungen auf Y Records waren eine wilde Mischung aus düsteren, schrägen, perkussiven Soundscapes (das sieht dann im Video allerdings aus wie der VHS-Ausdrucks-Trommelkurs) und großartigen funky Grooves. Die ersten „Hits“ kann man durchaus auch heute noch hören: All Lined Up und My Spine Is The Bassline, zwei mächtige 12“-Singles, die ich immer wieder gerne auflege.
Von Y Records trennte man sich dann allerdings im Streit, die Plattenfirma veröffentlichte als Abschieds-Geschenk ein Album mit unfertigen Songs.
Es folgte ein kurzes Gastspiel bei Arista, dann drei Alben bei Island. Der Elektronik-Anteil wurde von Album zu Album immer höher, die fetten Grooves verschwanden nach und nach zugunsten von heftigen Gitarren-Elektro-Krachern und wunderschönen, ruhigen, atmosphärischen Songs, die auch öfter den Weg in Filmscores fanden.
Bei Go Bang! war dann nur noch Barry Andrews aus dem Original-Lineup dabei. ...eine sehr poppige Platte (mit einer KC & the Sunshineband-Coverversion!) – und meine letzte von Shriekback. Es gab dann zwar noch diverse „Best Of“s und Raritäten-Sammlungen (inzwischen mehr als reguläre Alben) sowie das ein oder andere Comeback-Album (eins sogar mit Dave Allen: Sacred City) aber dazu kann ich dann nichts mehr sagen....
(K-Nut)
Mittwoch, 3. März 2010
Eighties Pride: Mudhoney & Grunge Ich habe keine Ahnung wo und womit ich die 80er verbracht habe. Zumindest muss ich lange nachdenken und google bemühen, damit ich das alles hintereinander bekomme. So gegen 1987 sind dann zwei EPs in mein Leben getreten, von Soundgarden und Green River, beide auf dem kleinen Sub Pop Label in Seattle erschienen. Gar heftig war‘s und schön auch, also schrob ich einen Brief oder ein Fax, setze mich ins Flugzeug und flog in den Bundestaat Washington, um eine Woche mit der Führungsetage von Sub Pop rumzuhängen. Die bestand damals aus den beiden wirklich schrägen Vögeln Jonathan Poneman und Bruce Pavitt und eigentlich war das die ganze Firma, die da unter dem Dach in der 1st Avenue ein kleines Büro hatte. Ich musste damals immer das Essen bezahlen, denn die Jungs hatten keinen Pfennig auf der Naht. Wir waren uns sympathisch und so kam auf meinem kleinen Glitterhouse Label schnell die Green River LP raus und kurz danach die EP’s von Mudhoney und Blood Circus. Das war 87 oder 88. Die Touch Me I’m Sick 7“ hatte gut vorgewärmt. Und Superfuzz Bigmuff ging dann ab wie Schmitz‘ Katze. Der britische Journalist Everett True erfand den Begriff „Grunge“ und ich war mitten drin. Aber das waren schon fast die 90er.
Ich war damals oft in Seattle und gerade die ersten Konzerte, gerne in schrägen Locations (der Keller vom Boxing Club, oje!) und mit Mehrfach-Packages der jungen Sub Pop Bands wie Tad, Nirvana, Swallow, Blood Circus und eben Mudhoney waren so unglaublich elektrisierend. Es war eine großartige Szene, Bruce & Jonathan als exzentrische Kreativköpfe, Jack Endino als Soundmagier, Charles Peterson mit den einzigartigen schwarz/weiß Fotos, ungezähmte junge Wilde (vor Mark Lanegan hatten ALLE Angst), eine tolle Stadt, einfach alles so unglaublich begeisternd. Punk Rock. Ein Tritt in den Arsch. Einfach geil. Die 80er gingen mit einem Paukenschlag zu Ende. (R-man)Dienstag, 2. März 2010
Nigeria Afrobeat Special/Various Artists
Vierte Folge der famosen “Nigeria Special”-Serie des britischen Soundway-Labels. Diesmal mit Fokus auf den klassischen, in erster Linie von Fela Kuti geprägten Afrobeat-Sound der frühen Siebziger. Also mit großer Band, Gitarren, Percussion, reichlich Gebläse plus spacy Orgelsounds.
Wie es geht, macht der Meister selbst gleich beim Opener klar. James Brown trifft Sun Ra in Afrika. Hypnotisch-psychedelisch, suggestiv und absolut mitreißend. Der rare 9-Minüter erschien ursprünglich 1971 als 45er Seven-Inch. US-Funk und Psych-Jazz fusioniert mit Highlife und Juju. Überhaupt sind die Songs hier mal wieder fast alle überlang und dazu bislang auf CD gar nicht erhältlich gewesen. Nicht zu glauben, was man hier noch an Ausgrabungen machen kann.
Mir haben es vor allem die Tunes von Bob Ohiri & His Uhuru Sounds (was für ein cooler Bandname!) und Saxon Lee & The Shadows (auch nicht schlecht) angetan, letzterer ist ein fast zehnminütiger Trip in den westafrikanischen Psychedelic-Funk-Underground, in untergründig brodelndem Tempo, mit leiernder Weltraum-Orgel, psychedelischen Wahwah-Gitarren und ganz entspannten Bläser-Breitseiten. So eine wunderbare Nummer, die sich ganz langsam aufbaut, den Groove kultiviert, die Spannung steigert und schließlich in ekstatische, kleine Bläser- und Gitarren-Soli mündet. Das alles in vorzüglichem, ganz erstaunlich transparentem Sound. Fantastisch.
Das Album kommt wie immer in schönster Ausstattung mit dickem Booklet und ausführlichen Infos. Dreifach-LP mit fünf Bonus-Songs.
(Whirlyjoe)
Montag, 1. März 2010
..."das Leben ist kein Wunschkonzert"? Doch, manchmal schon! Da wir ja anscheinend nur sehr wenige weibliche Leser haben (zumindest lassen das die comments vermuten), erfüllen wir heute ausnahmsweise mal einen Musik-Wunsch von sailorgirl und posten dieses nette Video zu einem meiner Lieblings-Songs von Elvis Costello.
(K-Nut)